Von Hope bis Vancouver


Vom Hope nach Fort Langley
Mi, 25.09.02
Wetter: 12° C, sonnig. Wegen der Lage des Platzes zwischen steilen Bergen kann uns die wärmende Morgensonne erst nach 8:30 erreichen. Heute ist der letzte richtige Urlaubstag, denn morgen ist nur noch putzen und packen. Weit haben wir es auch nicht und so lassen wir uns richtig Zeit bis zum Abfahren. Noch mal Motoröl prüfen, die Toilette durchspülen und Abfall entsorgen. Nach wenigen Kilometern mündet die Straße, an welcher der Campingplatz liegt auf den Hwy 1. Der Betrieb auf dem Hwy ist mäßig, nimmt aber immer mehr zu, je weiter wir uns Vancouver nähern. Am Exit 73 verlassen wir den Hwy und fahren auf der 56th Ave direkt ins Zentrum von Langley. Gudrun findet trotz intensiver Suche keine Souvenirs nach ihrem Geschmack. Nur der große Saveway an der 200th St kann uns noch ein paar $ entlocken. Dann fahren wir zum 9 km entfernten Fort Langley. Da wird mit originalgetreuen Nachbauten einer der 1. Stützpunkte der Besiedelung Canadas durch die Weißen am Leben erhalten. Es wurde 1827 gegründet und diente dem Handel mit den Indianern.
Originaltext eines Prospekts vom Fort:
"Fort Langley National Historic Park
Der palisadenbewachte Handelsposten der Hudson's Bay Company am Unterlauf des Fraser River ist heute ein Museumsdorf, das sehr anschaulich die frühen Jahre des Pelzhandels illustriert. Das Fort spielte als Ausgangspunkt Tausender Abenteurer beim Goldrausch in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Im "Big House" wurde 1858 die Kronkolonie British Columbia ausgerufen. Das älteste Gebäude in diesem Park stammt aus dem Jahre 1840."
Gleich um die Ecke befindet sich auf einer großen Insel im Fraser River der „Fort Langley RV Resort und Campground“. Er erweist sich als guter Griff. Die Stellplätze liegen in lichten Mischwald und sind voll ausgestattet. Im Schein der Nachmittagssonne holen wir sofort unser Kaffeegedeck auf die Bank vor dem Mobil. Die sanitären Anlagen sind sauber und gepflegt und das Ganze gibt’s für 20,22 $. Der einzige Wermutstropfen ist das nahe Sägewerk, das permanent vor sich hin lärmt. Hoffentlich machen sie dort nicht auch noch Nachtschicht.
Karte zur Orientierung

Letzter Tag: Zurück nach Vancouver
Do, 26.09.02
Wetter: 14° C, neblig. Sie machen doch Nachtschicht im Sägewerk. Und einen weiteren Nachteil hat der Platz (zumindest im Herbst): durch die Lage mitten im Fluss ist es den ganzen Tag neblig grau und die Sonne kommt nicht durch. Kaum sind wir mittags runter von der Insel, haben wir herrlichen Sonnenschein und 24 °C.
Den ganzen Vormittag haben wir gepackt und geputzt. Doch als wir 12:00 den Campground verlassen müssen, ist alles geschafft und nun trödeln wir langsam auf Nebenstraßen (der 88th Ave) nach Richmond, denn wir brauchen erst 16:30 da zu sein. Nur tanken müssen wir noch mal. In Langley kostet der Liter 72,9 Cent. Ich hoffe, dass er näher der Großstadt billiger wird. Aber das Gegenteil ist der Fall: wir tanken schließlich für 76,9 Cent. Diesmal bezahlt Gudrun, denn sie will ihre (und meine) vielen Münzen loswerden. Ich gehe nicht mit an die Kasse, um das Elend nicht ansehen zu müssen.
Die letzte Stunde verbringen wir im „Deas Island Regional Park“ und lassen uns von der Sonne wärmen. Er liegt nur wenige Fahrtminuten von der Vermietstation entfernt und ist doch eine Insel der Ruhe in der Stadt des Lärms. Die anschließende Rückgabe des RV gestaltet sich problemlos. Herr Kuhnke ist mit uns zufrieden und wir müssen lediglich 143.- $ nachzahlen, weil wir 480 km zuviel gefahren sind.
Dann fährt uns Herr Kuhnke zum nahegelegenen Airport. Gleich hinter dem Eingang stoßen wir auf eine lange Schlange. Und wirklich ist es die Kofferannahme unseres Fluges. Doch dann öffnet British Airways noch 3 weitere Schalter und es geht schneller, als gedacht. Die Kontrollen zum Transitraum sind diesmal sehr gründlich. Aber für die 15.- $ extra pro Person möchte ich auch was geboten bekommen. Das einzige mal während dieser Reise muss ich mein Notebook auspacken und auch einschalten. Da hilft auch kein Hinweis auf einen leeren Akku.
Im Transitraum geht alles sehr gediegen zu. Für unsere letzten Dollar wollen wir noch mal was richtiges essen. Aus der großen Fülle wählen wir chinesische Küche aus. Das war jedoch ein Griff daneben. So ein mieses chinesisches Gericht habe ich lange nicht gegessen. Gudrun findet noch ein paar kleine Souvenirs und dann können wir schon einsteigen. Wir sitzen mit Reihe 45 wieder mal sehr weit hinten, dürfen dafür aber gleich nach den First Class Passagieren rein.
Im letzten Rot der untergehenden Sonne heben wir pünktlich um 20:15 Ortszeit ab. Unter uns liegt das Lichtermeer von Vancouver.
Karte zur Orientierung

Rückflug
Fr, 27.09.02
Mit Schlafen, Essen und Fernsehen vergehen die 9 Stunden Flug. In London ist es schon 13:00, als wir aufsetzen. Wieder mit einem Bus von Terminal 4 zu Terminal 1. Dann folgt ein langes Warten in der „Wait Lounges“, eine Art Sammelwarteraum für alle abgehenden Flüge. Die Gates werden offensichtlich vergeben, wie es gerade kommt, denn erst 40 min vor Abflug werden alle Flüge konkret zugewiesen. Diesmal haben wir einen Airbus A 319. Deutsche Zeitungen gibt es nur für die erste Klasse.
Nach 1 h und 45 min landen wir in Tegel. Hier haben wir es 18:50 und es dämmert bereits. Die Koffer sind zwar alle da. Aber an Dirk seinem fehlt der Griff. Erstaunlich, dass er dennoch da ist, denn mit dem Griff fehlen auch alle Banderolen.
Nach der Reklamation rollen wir unser Gepäck zu SIXT und dort ist der bestellte Mietwagen bereits vorbereitet. Es ist ein Golf Turbodiesel mit erst 2000 km auf dem Tacho. Diesmal fährt Dirk und nachdem wir aus der Stadt raus sind, geht es recht zügig und ohne Stau. Gegen 22:00 tragen wir die schweren Koffer zur Wohnung hoch.