Ankunft - Erste Eindrücke

Unser Flug mit der FTI-eigenen Linie "FTI-fly" startet morgens um 4:20. Da man "mindestens" 2 Stunden vorher am Airport sein soll, bedeutet das: Aufstehen mitten in der Nacht. Zum Glück fährt uns Dirk zum Flughafen, so dass da wenig Zeitverlust ist. Die Zeit bis zum Einchecken ist endlos.
Doch dann verläuft alles reibungslos. Nur die Maschine ist etwas klein, eine Boeing 767. Dafür aber alles Nichtraucher, jedoch auch Antialkoholiker. Nicht mal Bier zum Frühstück gab es. Aber sonst ist der Service gut. Die ganze Zeit hatten wir Wolken unter uns. Erst ab Sizilien gab es was zu sehen.
Malta besteht eigentlich aus 3 Inseln: Malta, Gozo und Camino. Die Hauptinsel ist 30 km lang und 15 km breit. Nordwestlich davon liegt Gozo. Sie ist etwa ein Viertel so groß und dazwischen liegt das noch viel kleinere Camino. Der ganze Archipel befindet sich etwa 100 km südlich von Sizilien und 340 km östlich von Tunis. Unser erster Eindruck von Malta aus der Luft: Gleißende Sonne und Häuser, Häuser, Häuser. Jeder Quadratmeter ist zugebaut. Die wenigen Felder sind alle von Steinmauern eingerahmt.
Kurz vor 7:00 landen wir. Aber schon um diese frühe Stunde ist es sehr warm. Bei der Einreise müssen wir im Airport noch ein Formular ausfüllen und dann werden alle mit Bussen zu den verschiedenen Hotels gebracht. Es ist alles gut organisiert. Nach rasanter Fahrt durch staubtrockene Felder und das Häusermeer von Valletta und den anhängenden Städten sind wir an unserem Hotel angelangt, dem "PLAZA" in Sliema.
Es liegt direkt am Meer, nur durch die Küstenstraße von einer Bucht getrennt. Auf dieser Straße herrscht allerdings viel Betrieb. Wir wohnen in der 5. Etage mit Blick nach Süden auf das Häusermeer. Wir erfrischen uns etwas, verteilen das Gepäck in die Schränke und gehen dann ins Foyer, wo schon ein Vertreter von FTI auf uns wartet. Er spricht Deutsch und ist unsere Kontaktperson für alle Probleme. Wir buchen bei ihm für die nächsten Tage 3 Tagesfahrten: eine Bootsfahrt nach Gozo, eine Inselrundfahrt mit Bus und eine Inselrundfahrt mit Schiff. Da wir noch nicht genug Geld haben, können wir sogar mit Euroscheck bezahlen.
Nachdem er uns noch ein paar gute Tipps für den Aufenthalt gegeben hat, gehen wir anschließend frühstücken. Das Restaurant befindet sich eine Etage über unseren Zimmer. Continental ist inklusive, Hot Breakfast ist für 0,75 ML zu haben. Kaffee oder Tee gibt es bis zum Abwinken. Das Personal ist freundlich und aufmerksam.
Da wir einmal hier oben sind, inspizieren wir gleich noch den Pool auf dem Dach. Er ist pieksauber und rundum mit Liegen und Sonnenschirmen umgeben, die man mieten kann. Ein Bar ist auch vorhanden, damit man sich mit kühlen Getränken versorgen kann. Das Schönste ist jedoch die Aussicht von hier oben über die Balluta-Bay.
Dann wollen wir die Stadt erkunden und machen uns auf den Weg zum Hafen von Sliema. Es ist etwa eine halbe Stunde Fußmarsch durch enge, zugeparkte Straßen. Wo werden wir da das Auto abstellen, welches wir später mieten wollen? Am Wasser angekommen, suchen wir das Schiff für dir Hafenrundfahrt, die uns FTI spendiert hat. An allen Booten steht "Captain Morgan Cruises". Aber wir finden schnell das richtige, weil die meisten anderen zu Tagestouren unterwegs sind. Eine Viertelstunde später legen wir ab. Eine Reiseleiterin erklärt auf englisch und deutsch die Bedeutung der vielen Forts und Kirchen von Valletta und Umgebung. So bekommen wir auch einen ersten Eindruck über die Vergangenheit von Malta, die stark von Kriegen und Piraten geprägt ist. Heute hat es die Regierung verstanden, moderne Industrien anzusiedeln und große Werften und ein riesiger Yachthafen bestimmen das Bild. Einmal fahren wir an 3 grauen Schiffchen vorbei. Das ist die "Kriegsflotte von Malta", bekommen wir gesagt. Sie hat aber nur die Fischfangzone der Insel zu schützen.
Nach dem wir zurück sind, geht es dann mit der Fähre auf die andere Hafenseite nach Valletta. Die Stadt ist sehr bergig und manchmal sind die Straßen so steil, dass die Fußwege als Treppen angelegt sind. So klettern wir dann erst mal bergauf bis zum Stadttor, vor dem sich der zentrale Busterminal der Insel befindet. Auf einem großen runden Platz tummeln sich eine Unmenge der etwas vorsintflutlich anmutenden Busse. Von hier aus kann man aber sehr preiswert (0,15 ML) zu jeder Stelle der Insel gelangen. Es ist der zentrale Umsteigepunkt. Dann klettern wir auf den alten Festungsanlagen herum, von wo man einen tollen Ausblick über den Hafen und die Stadt hat. Nach einer kleinen Erfrischung in der Fußgängerzone im Zentrum besichtigen wir das Fort St. Elmo an der Spitze von Valletta. Das Einlasspersonal ist in Uniformen der Johanniter gekleidet. Die Kreuzritter sind hier sehr geachtet, weil sie Malta im Mittelalter vor der Eroberung durch die Türken bewahrt haben. Sonntags nach 16:00 geht keine Fähre mehr und deshalb fahren wir mit dem Bus zurück bis vor unser Hotel. Das schafft ganz schön, den ganzen Tag zu Fuß bei Temperaturen über 30°C. So genießen wir eine erfrischende Dusche und ruhen ein wenig aus.
Dann ab 18:30 geht es zum Dinner ins Restaurant. Da gibt es immer eine kleine Vorspeise, das Hauptgericht holt man nach Wahl am Buffet und anschließend wird noch ein Dessert serviert. Getränke werden extra bezahlt, allerdings nicht sofort sondern am Ende des Aufenthalts mit der Hotelrechnung. Wir sind hier offenbar die einzigen "Germans". Sonst wird nur englisch und ein wenig niederländisch gesprochen.
Anschließend werfe ich den Notebook an, um die Bilder von der Digital-Camera auf die Festplatte zu ziehen, um so die Speicherchips wieder frei zu bekommen. Es klappt alles hervorragend. Ich kann jede Menge fotografieren und wenn es dann nicht so besonders ist, wird es einfach gelöscht. Nachdem ich das Display an der Camera abgeschaltet habe, weil es in dem grellen Sonnenlicht ohnehin nicht zu erkennen ist, reicht ein Satz Akkus mindestens 3 Tage.
Mit einem kleinen Abendspaziergang durch die schöngestalteten Anlagen der Promenade vor unserer Haustür lassen wir diesen langen Tag ausklingen.

Fortsetzung folgt ...