geboren am 11. März 1951
Aufgewachsen in Leipzig
Wohnort Leipzig
Die Eckpunkte:
Kindheit und Schulbesuch in Leipzig
Lehre (Betonbauer) mit Abitur in Leipzig
Teilnahme an der 18 monatigen Ausbildung zum Krieger in Züllsdorf
Studium (Dipl.-ing. für Verkehrsbau) an der Hochschule für
Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden
Arbeit als Bauleiter für Straßenbahngleisbau in Leipzig
Der Ablauf:
Meine Kindheit in der DDR war geprägt von der Sorglosigkeit wie
sie nur ein Kind empfinden kann. Einen Kindergarten lernten wir nicht von
Innen kennen. Den Ruinen hauchten wir Leben ein und der Mangel der fünfziger
Jahre erreichte mich nicht. Die in der Schule gelernten Möglichkeiten,
aus entzifferten Buchstaben Wörter zu bilden, öffnete mir den
Inhalt der elterlichen Bibliothek. Waren es am Anfang Bernis Abenteuer
am Nordseestrand und die Tiergeschichten von Strittmatter, so entdeckte
ich später die abgegriffenen Bände mit deutscher Schrift in der
zweiten Reihe. Karl May weckte in mir die Abenteuerlust, auf fremden Pfaden
zu wandeln. Was wußte ich wo Bagdad lag, wo Tunis. Der Gedanke, einmal
über den Schott el Djerid zu fahren kam mir nie. Das lag alles außerhalb
der Realität. Für mich greifbar war die nördliche Seite
des Balkan. Diese erkundete ich mit etwas Kleingeld und einem Rucksack.
Doch als ich in Prag auf der Rückreise Peter aus England kennen lernte,
der noch nach Indien wollte, erkannte ich zum ersten Mal, wie klein meine
Welt war. Die Mühe, dies zu ändern, wollte ich mir nicht machen.
Dann hatten viele Menschen aus der DDR diese Mühe sich für alle
gemacht und ich stand auf dem Salzsee im südlichen Tunesien. Was hatte
ich alles versäumt! Ich flog nach Westen, nach Osten und auch nach
Süden. Dort, auf dem afrikanischen Kontinent, in der Nähe des
Äquators, spürte ich den Wurzeln nahe zu sein. Nicht an der Küste,
dort war nur das Heer der Pauschaltouristen und kein Afrika. Aber bei meiner
Reise zum Lake Naivasha, weiter zum Victoriasee, dann zum Rudolfsee, der
heute Lake Turkana genannt wird, und zum Lake Baringo konnte ich das Ursprüngliche
der Menschen erahnen. Sansibar, nur ein Begriff aus einem Schlager, konnte
ich in mich aufnehmen und das Fieber Afrikas, das in meinen Adern brennt,
erhielt neue Nahrung. Ich freue mich auf noch viele Meilen durch die unendliche
Landschaft des schwarzen Kontinentes.