3. Tag - 9. Sept. 2001
Gegen 7:00 stehen wir auf, was uns kein bißchen
schwerfällt. Das Frühstück im Restaurant ist besser
als das Abendessen. Das "Petit Francais" bekommen wir
für 950 CFP. Wir spazieren noch etwas im Hotel-Park
herum und packen wieder. Eine halbe Stunde vor der vereinbarten
Zeit von 10:00 klingelt das Telefon: der Fahrer, der uns zum Airport
bringen soll, ist schon da. Schnell die Koffer zugemacht und dann
zum Auschecken. Alle Rechnungen, die während des Aufenthaltes
hier angefallen sind, müssen nun bezahlt werden. Zum Glück
geht es mit Kreditkarte. Da spürt man es nicht so.
Auf
der Fahrt zum Flughafen kommen wir an mehreren Kirchen vorbei. Sie
sind alle weit offen und randvoll bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Missionare haben gründliche Arbeit geleistet in den vergangenen
Jahrhunderten. 90 min vor Abflug sind wir an der Inlandshalle des
Airports, wo die kleinen Maschinen abgefertigt werden. Da man nur
10 min vor Abflug da sein muß und noch Plätze frei sind,
fliegen wir 1 Stunde früher als geplant. Die 15 Plätze
sind alle belegt und so haben die 2 Propeller zu tun, um die Last
in die Luft zu bekommen. Doch die Sicht aus der geringen Höhe
ist grandios. Schade nur, dass beim Fotografieren immer das Triebwerk
im Wege ist. Nach 10 min setzen wir schon wieder zur Landung an.
Im Abfertigungsgebäude werden wir von "Tahiti Nui Travel"
Mitarbeitern erwartet. Bevor es in den Transfer-Bus geht, bekommen
wir noch mehrere Ausflüge angeboten. Wir entscheiden uns für
eine "Jeep-Safari", die rund um die Insel führt und
übermorgen stattfindet. Dann werden die Koffer in den Bus verstaut
und die Fahrt zum Hotel beginnt. Da das Moorea Village
auf der anderen Seite der Insel liegt, ist das schon fast eine Rundfahrt.
Trotz das heute Sonntag ist, haben viele Läden geöffnet.
Sie werden hier Magasin" und nicht Marche
wie in Frankreich genannt. Wir fahren um zwei große Buchten
herum und bestaunen die hohen Berge, deren Spitzen teilweise in
Wolken gehüllt sind. Eine dieser Buchten ist die Cook-Bay,
in der 1768 der berühmte Seefahrer geankert hatte.
Doch dann sind wir da und werden direkt vor der Reception abgesetzt.
Die Dame hinter dem Tresen sucht einen Schlüssel und fährt
uns mit einem Elektrokarren zu einen der vielen Bungalows im Gelände.
Als wir eintreten, stellen wir fest, dass noch nicht sauber gemacht
ist. Sofort wird eine Frau vom Service geholt, die putzt und Handtücher
und Wäsche tauscht. Die Bungalows stehen auf Pfählen,
sind mit Palmenblättern im polynesischen Stil gedeckt und haben
eine überdachte Terrasse, einen Wohnraum mit Küche, einen
Schlafraum und ein Bad mit Dusche.
Nachdem wir dann unsere Sachen verstaut haben, gehen wir zum Restaurant.
Weil es schon fast 14:00 ist, gibt es nur noch kalte Küche.
Ich nehme ein Thun-Sandwich. Das ist ein 50 cm langes Baguette,
gefüllt mit Thunfisch und Salat. Es ist kaum zu schaffen. Inzwischen
beginnt, wie jeden Sonntag hier, im Innenhof des Restaurants eine
Folklore-Show. Fünf Männer machen Musik und etwa 15 Mädchen
und 8 Burschen führen verschiedene Tänze vor. Alle sind
mit Blumenkränzen und Palmwedeln geschmückt. Die Anmut
und Grazie der Akteure sind bewundernswert. Das ist echte Südsee-Romantik.
Den Nachmittag verbringen wir mit Baden und Relaxen. Der Strand
besteht aus schönen, weißen Sand, aber das Wasser ist
an den meisten Stellen sehr flach, so dass man kaum schwimmen kann.
Es gibt aber auch eine tiefe Stelle, wo der Grund nicht mehr zu
sehen ist. Das Wasser hat eine leichte Trübung, so dass die
Sicht nicht übermäßig ist. An diesem Teil der Lagune
ist von dem angepriesenen Fischreichtum nichts zu sehen. Dafür
bietet das Hotel einen Service an: 2 mal am Tag werden die Gäste
kostenlos mit einem Boot zu einem Motu (eine Insel im Außenriff)
gefahren, wo jeder Taucher auf seine Kosten kommt. Gegen 18:00 setzt
die Dämmerung ein und eine Viertelstunde später ist es
stockdunkel.
Als wir kurz nach 19:00 zum Essen ins Restaurant gehen, können
wir den einzigartigen Sternenhimmel bewundern. So klar habe ich
die Milchstraße das letzte mal im Planetarium gesehen. Auf
der Speisekarte finden wir die Fischart Mahi-Mahi, die wir noch
nicht kennen. Er wird in verschiedenen Zubereitungsarten angeboten
und erweist sich als sehr schmackhaft.
4. Tag - 10. Sept. 2001
Es
ist noch stockdunkle Nacht, als wir vom Geschrei der Hühner
wach werden. Überall in der Umgebung krähen die Hähne.
Dann fangen auch noch die Hunde an zu bellen. Es ist so kühl
geworden, dass wir uns aus dem Schrank noch eine Decke holen. 5:30
dämmert es und 6:00 ist es hell. Als kurz vor 7:00 die Sonne
aufgeht, stehen wir auch auf. Etwa um 8:00 gehen wir zum Restaurant
frühstücken. Das Buffet ist auf der Terrasse aufgebaut.
Wir nehmen wieder das "Petit Francais", diesmal für
850 CFP, aber Obst und Milch inclusive. Zwischen den Tischen liegen
die fetten Katzen, die zur Anlage gehören, umher und blinzeln
zu den Vögeln, welche die Krumen aufpicken. Die Insulaner sind
im allgemeinen sehr tierlieb, aber hier fällt es besonders
auf.
Dann machen wir uns auf den Weg zum Einkaufen. Etwa 15 min Fußweg
entfernt liegt ein "Shopping-Center". Um einen Parkplatz
sind viele kleine Läden gruppiert: ein Bistro, eine Kunstgalerie,
ein Andenken-Shop, eine Bank, ein Juwelier, ein Lebensmittelmarkt,
eine Autovermietung und eine Tankstelle. Um nicht immer im teuren
Restaurant unserer Anlage essen zu müssen, kaufen wir für
Mittag, Abend und den nächsten Morgen ein. Das kostet allerdings
auch schon über 3000 CFP. Wieder zurück, geht es baden.
Aber auch heute sind hier am Strand nur wenige kleine Fische zu
sehen. Am Nachmittag trübt es sich ein und Sprühregen
beginnt. Als er nach 2 Stunden aufhört, ist uns die Lust zum
Baden vergangen. Kaum ist die Sonne weg, sieht auch hier alles trist
aus. Aber schließlich muß es auch im Paradies mal regnen,
sonst könnte es nicht so schön grün sein. Gegen 18:00
schaue ich noch mal zum Strand und erlebe einen tollen Sonnenuntergang.
Alles ist voller Wolken. Nur ein Streifen unmittelbar über
dem Wasser ist frei und man kann sehen, wie die Sonne im Meer versinkt.
Leider habe ich den Fotoapparat gerade nicht dabei.