Bericht Teil 2

Brisbane - Cairns

 


10. Tag 13.09.1999 Red Cliff - Sunrice Beach

Unsere Fahrt führt uns am Morgen zuerst nach Mooloolaba zur "Under Water World". Dort bekommt man alle möglichen Unterwasserweltbewohner zu Gesicht. Von Quallen über Garnelen bis zum Hai tummelt sich hier alles in den Aquarien. Der Clou ist ein begehbarer Glastunnel unter Wasser in einem riesigen Becken. Da fühlt man sich mittendrin und um einem schwimmen zahlreiche Fische herum. Wer sich dann satt gesehen und richtig Hunger bekommen hat, wird am Ausgang gleich zu den zahlreichen Restaurants geleitet.
Bei Nossa Heads, einem Touristen Zentrum, machen wir den nächsten Halt. Im Nossa National Park gibt es einen ausgeschilderten Weg für eine einstündige Wanderung. An der felsigen Steil-Küste geht es los und im Inland endet der Rundgang. Sogar einen frei lebenden Koala sehen wir, aber sonst ist von der Tierwelt nicht viel zu bemerken. Sehr vereinzelt hört man mal ein paar Vögel.
Dann suchen wir nach einen Übernachtungsplatz und kommen am Nachmittag auf dem Campingplatz in Sunrise Beach an. Dieser Platz fällt in Terrassen zum Meer ab und hat sehr schöne Stellplätze. Aber der allgemeine Zustand ist nicht der beste, so dass man ihn nicht empfehlen kann. Für eine Nacht geht es gerade so. Den Pacific können wir direkt aus unserem Wohnwagen heraus sehen. Schöne hohe Wellen brechen sich am Ufer. Wir überlegen, ob wir baden gehen, wollen aber dann doch erst einmal nur die Zehenspitzen ins Wasser stecken. Und es ist gut so, denn das Wasser ist eiskalt. Außer ein paar Surfern in Thermoanzügen ist auch niemand weiter im Wasser.



11. Tag 14.09.1999 Sunrice Beach - Hervey Bay

Nach sternklarer Nacht weckt uns am Morgen wieder die Sonne. Trotzdem ist es ziemlich kalt, höchstens 15°C. Kurz nach 8:00 sind wir schon unterwegs. Noch innerhalb des Ortes entdecken wir einen Supermarkt und füllen unsere Vorräte auf. Dann geht es wieder auf den Highway. Der Straßenzustand ist hier wesentlich besser, als im Süden und wir kommen gut voran. Die erlaubten 100 km/h können wir fast überall fahren.
Gegen 11:00 halten wir mal an einem Info-Point an, der jedoch nicht sehr ergiebig ist. Kurz danach kommen wir zum Abzweig nach Hervey Bay, dem Tor zum Fraser Island und beschließen, dahin zu fahren. Aufgrund von Empfehlungen aus Reiseberichten suchen wir den Caravan-Park "Fraser Lodge". Es ist auch ein guter Griff, alles wirkt sehr gepflegt. Nachmittags fahren wir noch mal los, um den Ort zu besichtigen. Hier ist alles sehr ruhig und still. An allen Ecken kann man Bootsfahrten zur Walbeobachtung und zum Fraser Island buchen. Aus Zeitgründen müssen wir uns das verkneifen. Weil das Ufer sehr flach ist, macht sich die Ebbe stark bemerkbar. Das Wasser ist fast 1 km vom Land entfernt und entsprechend lang ist auch die Landungsbrücke. Auf dem Rückweg fahren wir noch an 2 Internet-Cafes vorbei. Den Rest des Tages wird mal richtig relaxt.


12. Tag 15.09.1999 Hervey Bay - Gladstone

Als wir aufwachen, klappern unsere deutschen Nachbarn bereits mit dem Frühstücksgeschirr. Aber wir haben nicht verschlafen. Es ist erst 6:00 Uhr. Weil wir nun mal munter sind, stehen wir auch auf. Da die Reception ab 7:00 geöffnet hat und wir gleich unsere Karte für die Einfahrtschranke zurückgeben können, kommen wir heute früh los. Kurz vor 12:00 kommen wir nach 300 km Fahrt in Gladstone an. Kurzer Halt an einem kleinen Supermarkt, um das Nötigste für heute einzukaufen.
Als wir vom Parkplatz herunterfahren, sehen wir zufällig ein Hinweisschild zu dem Caravan-Park, den wir ausgewählt haben, den "Barney Beach". Er liegt nur 20 m vom Strand entfernt. Als wir bezahlen, stellt sich außerdem heraus, daß er sehr preiswert ist. Der Platzwart weist uns exakt auf unseren Platz ein und ist erst zufrieden, als wir genau ausgewinkelt auf der Parzelle stehen. Alles macht einen sehr gepflegten Eindruck. Wir essen erst mal Mittag und machen dann eine kleine Ruhepause. Gudrun kann jedoch nicht abwarten und stürzt gleich los. Nach einer halben Stunde kommt sie ganz enttäuscht zurück. Der Strand ist steinig und schmutzig und in der Umgebung sind nur große Industriebetriebe. Nicht mal eine kleine Ladenstraße.
Weil uns außerdem noch der Platzwart mit Rasenmäherlärm nervt, koppeln wir unser Mobil noch mal vom Strom ab und machen eine Stadtrundfahrt. Zuerst geht es zum Information Center und dann, mit einem Stadtplan in der Hand, suchen wir alle Einkaufszentren heim., und die sind riesig hier Als wir zu unserem Platz zurückkommen, ist der "Hausmeister" inzwischen auch mit Rasen mähen fertig und wir können uns richtig ausruhen und die Vorteile dieses Caravan-"Parks" genießen.


13. Tag 16.09.1999 Gladstone - Clairview

Einige der Platzbewohner scheinen von hier auf Arbeit zu gehen und brechen deshalb sehr früh auf. Wir lassen uns von der Unruhe anstecken und sind schon kurz nach 7:00 unterwegs. Irgendwie haben wir die Zeitumstellung immer noch nicht richtig verkraftet. Wir sind alle abends zeitig müde und morgens zeitig wach. So macht uns das frühe Aufstehen auch nichts aus. Außerdem haben wir heute viel vor. Wir wollen so weit wie möglich in die Nähe von Airlie Beach, dem Tor zu den White Sunday Inseln.
Doch nach 50 km ist erst mal Stop. Am Stadteingang von Rockhampton überqueren wir den Wendekreis des Steinbocks (Capricorn) und befinden uns damit auf gleicher Höhe wie Rio oder Johannesburg. Gleich neben der entsprechenden Gedenksäule ist eine Information. Dann fallen wir in das Office das hiesigen Automobilclubs RACO ein und bekommen auch bereitwillig und kostenlos Kartenmaterial für North Queensland. Diese Karten sind wesentlich besser, als das was der ADAC seinen Mitgliedern anbietet. Ein anschließender Bummel durch die sehenswerte historische Altstadt rundet das Bild ab. Hier scheint sich eine Internet-Hochburg zu befinden. Innerhalb von 200 m kommen wir an 3 Internet-Cafes vorbei. Nach kurzer Fahrt muß noch das Aborigines-Kulturzentrum besichtigt werden. Unter fachkundiger Anleitung kann man dort unter anderem das Werfen von Bumerangs üben. Am Ausgang kaufen wir dann zur weiteren Vervollkommnung dieser Kunst so ein Stück.
Darüber ist es 13:00 geworden. Schnell einen Rastplatz suchen, kurz Mittag essen und dann los. Auf guten Straßen kommen wir flott voran. Die Umgebung geht immer mehr in Grasland über, in dem nur noch vereinzelt Bäume stehen. Auch heute wieder müssen wir weite Strecken an abgebrannten Gras und Unterholz vorbeifahren. Stellenweise raucht es noch. Eine richtige Unsitte, geht dabei doch die ganze Kleintierwelt kaputt. Nur die großen Bäume überstehen diese Tortur.
Nach 341 km weist ein Schild zu einem Caravan-Park zum Übernachten. Er liegt 500 m vom Bruce-Highway entfernt zwischen einer Bahnstrecke und dem Meer. Aber zum Baden ist es zu steinig. Weil wir das Fahren heute satt haben, checken wir hier ein. Unser Stellplatz befindet sich dicht neben einer Kokospalme voller Nüsse. Einige liegen schon unten. Hoffentlich gibt es in der Nacht keinen Sturm.


14. Tag 17.09.1999 Clairview - Airlie Beach

Wie immer hier in Queensland wird auch heute wieder ein sonniger Tag. Schnell verlassen wir den einfachen Platz, wo sogar das Trinkwasser aus Regenwasser gewonnen wird. Auf guten Straßen geht es weiter in Richtung Nord. Außer einem Tankstopp hält uns heute kaum etwas auf. Nach 270 km muss Gudrun unbedingt in Proserpine in eine Information. Die ist aber nur auf Buchen von Seefahrten aus. Offensichtlich bekommen sie dafür Prozente. Wir nehmen nur ein paar Prospekte mit und beschließen, das Buchen vor Ort vorzunehmen, was sich später auch als richtig erweist.
Dann kommt auch schon der Abzweig vom Highway und nach weiteren 20 km erreichen wir Airlie Beach, eine Kleinstadt mit viel Trubel. Dieses Städtchen ist das Tor zu den "White Sundays" und zieht deshalb viele Touristen an. Zu recht, können wir im nachhinein nur feststellen. Schönere Strände als auf diesen Inseln gibt es nirgends auf der Welt.
Weil wir uns nicht für einen der fünf Campingplätze einigen können, fahren wir 2 mal hin und her. Schließlich nehmen wir den "Flame Tree", einen schönen Platz, mitten im tropischen Wald. Die Stellplätze sind unter hohen Bäumen im Schatten. Der Platz selbst befindet sich allerdings weit ab von Strand und Stadt, hat aber einen geheizten Pool. So kommen wir wenigstens auch mal ins Wasser. Das Meer hat hier im Norden inzwischen etwas mehr als 20°C. Gleich beim Anmelden bietet uns die nette Dame an der Rezeption wieder eine Kreuzfahrt an. Wir nehmen ein paar Prospekte mit und buchen dann später nach reiflicher Überlegung eine Fahrt für 63.- $ pro Person für den nächsten Tag. Dazu werden wir dann sogar vom Campingplatz abgeholt.
Den Rest des Tages verbringen wir mit relaxen, baden im Pool und der Besichtigung des Feldflugplatzes unmittelbar an der Grenze unseres Parks. Hier starten und landen mit ohrenbetäubendem Lärm Kleinflugzeuge und Helikopter zu Rundflügen und Inselspringen. Aber hoffentlich nur bei Tageslicht. Gudrun hat sich aufgemacht, mit dem Bus die Stadt zu erkunden. Als sie zurückkommt, überrascht sie uns mit der Nachricht, daß wir heute Mittag dreimal an einem Caravan-Park mitten in der Stadt vorbeigefahren sind.


15. Tag 18.09.1999 Whitesunday Islands

Heute morgen um 8:15 sollen wir zur Kreuzfahrt abgeholt werden. 5 min nach der Zeit kommt ein Kleinbus mit einem netten Mann und lädt uns ein. Auf der Fahrt zum Hafen von Airlie Beach werden noch weitere Mitfahrer eingeladen. Dann sehen wir endlich unser Schiff: einen modernen Motorkreuzer für etwa 25 Passagiere, die "Lindemann Pacific". Es gibt ein unteres Deck und das obere Deck, auf dem sich auch der Führerstand befindet. Er ist mit 2 Maschinen ausgerüstet, die ihm etwa 20 Knoten verleihen. Die Besatzung besteht aus 3 Personen: dem Schiffseigener, der uns abgeholt hat, einer netten jungen Frau, die sich um das Wohl der Fahrgäste kümmert und dem Kapitän, der das Schiff steuert.
Nach kurzer Begrüßung legen wir bei strahlendem Sonnenschein und einem lauen Lüftchen ab und steuern die nächste Insel an. Dort werden noch einige Passagiere an Bord genommen. Dann gibt der Käpten ordentlich Stoff und die Bugwelle schäumt. Weil wir uns einen Platz auf dem Oberdeck gesichert haben, können wir den Kurs zwischen den vielen Inseln hindurch gut verfolgen. 74 sollen es sein. Einige schauen bei Flut kaum aus dem Wasser. Nach etwa 90 min Fahrt nähern wir uns einem schneeweißem Sandstrand. 50 m vom Ufer entfernt wird der Anker ausgeworfen und wer will, kann schnorcheln. Nach einer halben Stunde werden alle wieder eingesammelt und wir fahren zu einem mehrere Kilometer langem Strand mit einem so herrlichen Strand, wie wir alle noch nie gesehen haben. Er besteht aus weißem, feinkörnigen Sand, der quietscht wie Pulverschnee, wenn man darauf läuft. Er reflektiert die intensive Sonnenstrahlung derart perfekt, daß er nicht mal in der Mittagsglut heiß wird. 3 Stunden bleiben wir hier; können baden, bekommen gegrillte Steaks uns andere Leckerbissen und können die Tierwelt beobachten. In den Bäumen tummeln sich weiße Kakadus und andere Exoten und am Boden betteln 1,5 m lange Leguane, sogenannte Guanas, ziemlich aggressiv um Futter. Einmal steht eine Frau sogar vor Schreck auf dem Tisch. Dann fahren wir zu einem weiteren Punkt an der Küste des Whitesunday Islands, von dem aus man nach 700 m Fußmarsch zu einem Aussichtspunkt gelangt. Von dort aus kann man die weißen Sandbänke sehen, die in allen Prospekten abgebildet sind. Die Heimfahrt müssen wir leider mit halber Kraft antreten, weil eine der beiden Maschinen einen Schaden hat. Dadurch können wir sogar noch den Sonnenuntergang an Bord erleben. Im Dämmerlicht des schwindenden Tages legen wir wieder im Hafen an.
Als wir vor unserem Wohnmobil das Abendessen vorbereiten, besucht uns ein Opposum und bettelt um Futter. Nach den Erfahrungen heute mit den Guanas sind wir vorsichtig und lassen es nicht ins Mobil. Später sehen wir es bei einem Nachbarn im Vorzelt.


16. Tag 19.09.1999 Airlie Beach - Alva Beach

Heute morgen bei der Abfahrt hat man richtig gemerkt, daß wir einen Tag mal nicht gefahren sind. Bei Ausfahrt aus dem Campingplatz komme ich kurz auf die rechte Straßenseite, bis ich bemerke, dass ich ja eigentlich links fahren muss. Dann geht es aber problemlos weiter in Richtung Norden. In Ayr biegen wir dann vom Highway auf eine kleine Nebenstraße in Richtung Alva Beach ab. Vorher haben wir uns in einem Informationsbüro versichert, dass es da hinten auch einen Campingplatz gibt. Ein wenig unsicher, weil nirgendwo ein Hinweisschild steht, fahren wir etwa 20 km durch Zuckerrohrfelder bis zu dem kleinem Ort.
Endlich am Platz angekommen, melden wir uns auf englisch an. Dann stellt sich heraus, dass die Frau von der Reception Deutsch kann. Sie ist vor etwa 20 Jahren hierher gezogen. Ihren schwäbischen Dialekt kann man jedoch immer noch erkennen. Auf dem Weg zum Stellplatz tritt sie fast auf eine Schlange. Sie gibt einen Aufschrei von sich und meint dann, dass der Bis nicht tödlich, sondern nur mit unangenehmer Krankheit verbunden sei. Als sie uns den Strom anschließt, sitzt in der Verteilersäule ein großer grüner Frosch, der nach Anschluß des Kabels auch wieder an seinen Platz zurückgesetzt wird. Auf den Versuch hin, ein paar Postkarten loszuwerden, meint sie, es gibt in dem Ort keinen Briefkasten, hier sei das Ende der Welt. Aber ein ruhiges, gemütliches Ende, wie wir finden. Der Platz macht insgesamt einen gepflegten Eindruck und ist zudem noch preiswert. Weil er aber in keinem Verzeichnis eingetragen ist, sind wir fast die einzigen Gäste unter den vielen Palmen.
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause wollen wir ins Meer baden gehen. Aber aus dem Baden wird nur eine Strandwanderung. Denn als wir nach weitem Weg durch die endlosen Dünen am Strand ankommen, pfeift ein heftiger Wind und wegen der Ebbe ist das Meer mindestens noch 500 m entfernt. Das Wasser zwischen den Sandbänken macht keinen einladenden Eindruck. So marschieren wir über die Dorfstraße wieder zurück und begnügen uns mit Wasser aus der Dusche. Nachts legt sich der Sturm und am Morgen kommen auch ein paar Vögel vorbei. Doch irgendwie ist hier alles so steril, daß sich selbst die Vögel leise verhalten.



17. Tag 20.09.1999 Alva Beach - Townsville

Es wird wieder ein herrlicher Tag heute. Weil wir mal wieder bummeln wollen, lassen wir uns zu allen viel Zeit. Heute wollen wir nur nach Townsville, reichlich 100 km. Nach gemütlicher Fahrt gehen wir am Stadtrand von Townsville erst mal in die Information. Dort werden wir von der netten Dame mit einer Unmenge Material überhäuft, welches wir in 4 Wochen nicht abarbeiten könnten.
Wir fahren zuerst in die historische Innenstadt. Dort finden wir sehr schöne alte Gebäude und eine tolle Fußgängerzone. Dann geht es in abenteuerlichen Serpentinen den Stadtberg Castle Hill hinauf. Oben sind ein Parkplatz und mehrere Aussichtsplattformen angelegt. Von hier hat man einen herrlichen Überblick über die ganze Stadt und auch Magnetic Island ist gut zu erkennen. Den Lakes Caravan Park am nördlichen Rand des Stadtzentrums können wir auch schon sehen, aber wir haben ja gutes Kartenmaterial bekommen und finden den Weg auch so.
Der Caravan-Park ist dann schnell erreicht und erweist sich als goldener Griff. Jeder Stellplatz hat gleich nebenan seinen eigenen Waschraum. Ein Pool ist vorhanden und sonst alles, was man braucht. Das Ganze für nur 22.- $. Eine bunte Vogelwelt rundet das Bild ab. Nach dem Einrangieren und Strom ankoppeln machen wir uns zu Fuß auf den 10 minütigen Weg in ein benachbartes riesiges Einkaufszentrum. Danach Kaffeetrinken und ausruhen und ... und ... und.
Als es dunkel wird, kommen wir auf die Idee, mal in ein benachbartes feines Restaurant Essen zu gehen. Es gehört zur Kette "Sizzler". Wir machen uns richtig schick: Kleid, lange Hosen usw. Das ganze gerät dann zum richtigen Abenteuer, denn alles ist anders, als wir es gewohnt sind. Am Eingang ist eine Tafel mit Bildern und Preisen der angebotenen Gerichte. Nach dieser Information geht man zur Kasse, bestellt und bezahlt auch gleich. Da dieses Restaurant lizensiert (für Alkoholausschank) ist, kann man auch Bier zum Essen bekommen. Dann wird man von einem Kellner mit den leeren Gläsern und dem Kassenbon zu einem freien Tisch geleitet. Sofort kommt ein weiterer Kellner, nimmt den Bon und schafft das bestellte Essen heran. Zur Überbrückung, bis das Gericht gegrillt oder gebraten ist, bekommt man noch goldbraun getoastetes Brot serviert. Getränke holt man sich anschließend selbst, soviel und sooft man will, nur Bier muß man beim Kellner nachbestellen, aber auch ohne nachzuzahlen. Das Beste ist jedoch das Salatbüffett. Dort steht eine Unmenge an Gemüsen, Zutaten, Früchten und Sonstigem zur freien Verfügung. Das endet bei Ananaskompott, Schokoladenpudding und Softeis. Und alles im Preis mit inbegriffen. Für das ganze Schlemmermahl bezahlen wir für alle drei 43.- $. Satt und zufrieden gehen wir zu unserem Mobil.


18. Tag 21.09.1999 Townsville - Mission Beach

Auf diesem Platz sind die vielen Vögel fast schon lästig mit ihrem Geschrei. Eine Taube will sogar ein Nest in unsere Dachluke bauen. Das können wir gerade noch verhindern. Bei einem Nachbarn, der ein umgedrehtes Boot auf dem Autodach transportiert, tragen sie munter Nistmaterial unters Boot. Der wird sich beim Abladen wundern. Wir nutzen noch mal ausgiebig unseren eigenen Waschraum und dann sind wir wieder auf dem Highway. In der Stadt tanken wir noch billig, denn später wird es sicher wieder teurer. Unser Ziel ist heute Mission Beach. Auf dem Weg müssen wir durch Tully, der regenreichsten Stadt Australiens. Und prompt ringen sich die Wolken ein paar Tropfen ab. Doch dann wird es gleich wieder hell.
Da es sonst unterwegs wenig Interessantes gibt, sind wir kurz vor 12:00 schon am Ort. Obwohl es einige Caravan-Parks gibt, gestaltet sich die Suche nach dem richtigen schwierig. Bei einem fahren wir nur eine kurze Besichtigungsrunde und ziehen weiter. Er sieht zu verkommen aus. Doch dann haben wir Glück und finden den idealen Platz: "Hideaway Caravan Park". Gepflegt, schöne Bepflanzung, nahe am Strand und eine Straße mit Geschäften und Restaurants vor der Tür. Nur die Anmeldung gestaltet sich etwas schwierig, weil der Computer zu langsam für das komplizierte Programm ist. Auf jeden Fall kann man den Platz weiter empfehlen. Am Nachmittag machen wir Pläne für die kommenden Tage, den morgen wollen wir Cairns erreichen und da gibt es viel zu entdecken.


19. Tag 22.09.1999 Mission Beach - Cairns

Nach dem Frühstück verlassen wir bei schönem Wetter den gastlichen Platz. Zuerst geht es in großen Schleifen immer an der Küste entlang mit phantastischen Ausblicken aufs Meer. Dann biegt die Straße ins Landesinnere ab und wird zusehends schlechter. Am Ende fahren wir 5 km auf einer Schotterpiste und ziehen eine riesige Staubfahne hinter uns her. Doch dann sind wir wieder auf dem Bruce-Highway.
Kurz vor Innisfail sehen wir uns das Zuckermuseum an. Im Kinosaal bekommen wir ein Video über den Herstellungsprozeß und die Historie des Zuckers in Australien gezeigt. Außerdem gibt eine Sammlung historischer Fotos und alter Maschinen zu sehen. Ist sehr interessant.
An dem Abzweig zur Schmetterlingsschau sind wir vorbei gerauscht, weil sie so schlecht ausgeschildert ist. Aber macht nichts. So sind wir schneller in Cairns. Wir suchen vergeblich nach einer Information am Stadtrand. Nur im Zentrum, wo es keinen Parkplatz gibt, ist eine. Ein Glück, daß wir schon in Sydney einen Stadtplan von Cairns gekauft haben. So fahren wir erst mal mitten durch die Stadt. Unterwegs sehen wir schon unser Hotel und die Britz-Station, wo wir in 6 Tagen unser Mobil abgeben müssen. Aber auch an der Seilbahnstation sind allgemeine Informationen nicht zu haben. Immerhin buchen wir für morgen eine Rundfahrt: mit der Skyrail nach Kuranda, der Railway zurück und Bustransfer zur Cablestation. In dem angeschlossenen Shop gibt es eine tolle Einrichtung zum Reinhören in die angebotenen CD's. Dort suchen wir eine mit, wie wir glauben, typischer australischer Aborigine-Musik aus.
Nun brauchen wir nur noch einen Campingplatz. Wir entscheiden uns für den "Lake Placid Caravan Park". Er liegt am nordwestlichen Stadtrand in einer ruhigen Lage am Rande des Nationalpark "Barron Gorge". Zunächst buchen wir für eine Nacht. Auf Anfrage bekommen wir von der Dame an der Reception eine Menge von dem Infomaterial über die Stadt und für Kreuzfahrten, wonach wir den ganzen Tag gesucht haben. Nach dem Mittag machen wir einen Spaziergang in dem Nationalpark. Es wird eine richtige Kletterpartie über umgestürzte Bäume und Felsen. Später sichten wir bei einer Tasse Kaffee das Material über die Kreuzfahrten. Nach dem sicher ist, daß wir auch von hier abgeholt werden, buchen wir für übermorgen eine Fahrt zum "Green Island" mit Schnorcheln, baden, Glasbodenboot und Barbeque. Außerdem verlängern wir unseren Aufenthalt auf diesem Platz um 2 Nächte. Dirk und Gudrun wollen im Fluß schon mal schnorcheln üben. Sie kommen jedoch etwas enttäuscht zurück: Null Sicht in der trüben Brühe.


20. Tag 23.09.1999 Cairns - Kuranda - Cairns

Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Talstation der Seilbahn. Der Parkplatz ist noch ziemlich leer so kurz vor 9:00. Da wir schon vorgebucht hatten, bezahlen wir nur noch. Weil das Wetter etwas wolkig ist, machen wir uns Gedanken über die Temperaturen auf dem Berg und holen noch eine Jacke aus den Auto. War aber völlig überflüssig.
Das Personal der Seilbahn ist sehr freundlich (wie übrigens die meisten Angestellten von Dienstleistern in diesem Land). Jeder wird beim Einsteigen in die Gondel persönlich begrüßt. Da die Bahn erst 1995 erbaut wurde, ist alles noch sehr gut erhalten und super in Ordnung. Die Türen schließen automatisch und schon schweben wir über den Gipfeln des Rainforest in die Höhe. Da wir sogar ein deutsches Prospekt erhalten haben, können wir die einzelnen Abschnitte des Regenwaldes gut unterscheiden. An der Spitze des Berges ist erst mal Halt. Bei einem Rundgang auf einem Weg durch den Urwald bekommen wir von einem Ranger die einzelnen Pflanzen erklärt. Dann steigen wir wieder ein und fahren bis zu dem Wasserfall des Barron River. Da kann man die Aussicht genießen und in einer kleinen Ausstellung alles über den Regenwald erfahren. Bei der Weiterfahrt überqueren wir dann den Fluß, der hier angestaut ist.
Gegen 10:00 sind wir dann in Kuranda. Nun haben wir fast 4 Stunden für den kleinen Ort. Der besteht im wesentlichen aus einer Unmenge an Souvenirläden und Gaststätten aller Art. Wenn man sich da durchgekämpft hat, findet man sogar das einzig richtig schöne hier: einen Vogelpark, die "Birdworld". Da sind unter einem riesigem Netz auf etwa 500 m² zwischen üppiger Vegetation 45 tropische Vogelarten zu Hause. Einige Papageienarten sind sehr zahm und fressen aus der Hand. Das ist wirklich sein Geld wert.
Dann gehen wir langsam zum Bahnhof zurück. Dort steht schon der Zug mit 15 Wagen bereit. Alles ist aus der Zeit von 1920, aber liebevoll restauriert und gepflegt. Der Zug setzt sich in Bewegung und wir werden von einer Hosteß über alles im Zusammenhang mit der Bahn und deren Bau informiert. Sogar Kaffee kann man bestellen. Auf halber Strecke ist ein Halt von 10 Minuten eingeplant, um die Aussicht zum Wasserfall von der anderen Seite zu genießen. Dann kommt der Zugführer und schaltet in allen Wagen die Lüster an, denn nun geht die Fahrt durch 15 Tunnel. Nach 1,5 Stunden fahren wir in der Bahnstation Freshwater ein, wo auf dem Vorplatz schon die Busse für den Transfer zur Seilbahn-Talstation bereitstehen.
Nachdem wir in dem Gedränge endlich unseren Bus gefunden haben, sind wir nach zehnminütiger Fahrt an der Talstation der Skyrail. Von hieraus fahren wir noch in das nahegelegenen große Einkaufszentrum, um schnell ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Danach geht es auf direktem Weg wieder zum Campingplatz.


21. Tag 24.09.1999 Green Island

Pünktlich 7:45 stehen wir am Tor des Caravan Park und warten auf den Pick-Up-Service für unsere Kreuzfahrt zum Green Island. Mit uns stehen noch 4 weitere Familien da. Als erster kommt unser Bus. Eine Familie mit 3 Kindern steigt noch mit ein. Dann fahren wir durch die morgendliche Rush-hour zum Hafenterminal. Es liegt in einem gigantischen Einkaufszentrum, wo jedoch noch fast alles geschlossen ist. Die Schalter zum Ticket Kauf sind aber offen. Für 156.- $ bekommen wir 3 rote Tickets für die Fahrt, 3 rosa für das Essen und 3 grüne für das Glasbodenboot.
So ausgerüstet begeben wir uns zum Pier A, an dem die "Big Cat", ein Katamaran für etwa 80 Passagiere, neben vielen anderen Schiffen festgemacht ist. Sie hat schon einige Jahre auf dem Buckel, sieht aber noch recht rüstig aus. Als wir dann an Deck dürfen, suchen wir uns einen Platz auf der linken Seite des Oberdeck aus. Bis zum Ablegen gibt es noch kostenlosen Kaffee oder Tee. Dann legt ein Schiff nach dem anderen ab. Als eines der Letzten verlassen wir den Hafen, vielleicht damit nicht gleich alle merken, daß wir die langsamsten sind. Das macht weiter nichts, außer das wir nicht so lange baden können. Am Anfang ist es recht gemütlich, doch als wir dann aus dem Schutz der Küstenberge heraus sind, kommt ein leichter Wind auf mit Wellen von 0,5 m Höhe. Das trifft unsere Nußschale voll und ein wildes Geschlinger geht los. Einige Passagiere müssen zur Tüte greifen und andere sehen ganz blaß aus. Uns macht es zum Glück nichts aus.
Nach 1,5 Stunden legen wir an der Trauminsel an. Wegen des flachen Wassers durch das die Insel umgebende Korallenriff ist ein 300 m langer Bootssteg ins Meer gebaut. Als wir an Land kommen, sehen wir erst mal nur Japaner. Die wohnen alle in dem Hotel der Insel. Ansonsten ist hier Naturschutzgebiet und keiner darf die angelegten Wege verlassen. Wir suchen uns eine Stelle am Strand, wo ein paar Bäume etwas Schatten geben und gehen baden und schnorcheln. Baden geht schlecht, weil es nach 100 m über Korallen noch nicht mal einen Meter tief ist und schnorcheln brachte auch wenig, weil an dieser Stelle nur Seegras und Sand zu sehen waren. Also umziehen an eine andere Stelle des Strands, wo Massenbetrieb ist. Hier gibt es schon etwas mehr zu sehen, aber man muß aufpassen, daß man sich nicht den Bauch an den Korallen aufschabt. Danach geht's zum Essen wieder an Bord der Big Cat. Hier gibt es Fisch, Steaks und Würstchen vom Grill und kalte Salate, Melonen- und Ananasstückchen und Baguette. Getränke waren nicht im Preis enthalten, die kann man sich an der Schiffsbar kaufen.
Anschließend machen wir die Fahrt mit dem Glasbodenboot. Ein 2 m großer Fisch schwimmt geduldig unter dem Glasboden umher. Der wartet schon auf die Fütterung am Ende der Tour, wozu sich dann noch mehr Fische versammeln. Vereinzelt gab es ein paar bunte Korallen und kleinere Fische zu sehen. Alles in allem ist die Unterwasserwelt auf Green Island nicht ganz so schön, wie auf den White Sunday Islands. Nach der Tour haben wir noch zwei Stunden Zeit, bis das Schiff ablegt. Die nutzen wir, um die Insel zu erkunden.
Auf der Rückfahrt nach Cairns schaukelt unsere Nußschale noch mehr als auf der Hinfahrt und zwei bis drei Wellen sind so hoch, daß sie die Spitze des unteren Deckes regelrecht überfluten. Am Hafen warten schon zahlreiche Busse, um die Passagiere von allen Schiffen wieder nach Hause zu bringen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kommen wir wieder auf unserem Campingplatz an.



22. Tag 25.09.1999 Cairns - Palm Cove

Heute sind wir im Gegensatz zu den vergangenen Tagen richtig spät aufgestanden. Kurz vor Abfahrt regnet es noch richtig ordentlich. Das hält uns aber nicht auf und wir fahren schließlich im Regen ab. Nach kurzem Einkauf in einem herrlichen Shopping-Center fahren wir weiter in Richtung Norden auf dem Captain Cook Highway, der großartige Ausblicke übers Meer bietet.
Überraschend schnell sind wir in Ellis Beach, wo wir erst einmal auf einem Parkplatz am Meer halten und baden gehen. Hier befindet sich ein wunderschöner Sandstrand zum Baden, der schönste, den wir nach den White Sundays sahen und fast menschenleer. Der Küste vorgelagert sind mehrere kleine Inseln, in deren Nähe sich Fischerboote zu schaffen machen. Für Schnorchler gibt es allerdings nichts zu sehen. Der Caravan-Park von Ellis Beach liegt auf dem 100 m breiten Streifen zwischen Küste und Highway. Da hat man die Wahl, entweder vom Straßenlärm aus dem Bett zu fallen oder von der Brandung wach gehalten zu werden.
Deshalb fahren wir nach dem Mittagessen zurück nach Palm Cove, wo wir gleich auf dem Campingplatz einchecken. Der Platz ist schön angelegt, aber die sanitären Anlagen lassen stark zu wünschen übrig. Der Strand ist wie in Ellis Beach, allerdings haben wir hier eine Warnung vor Krokodilen gesehen. Wie auch in Ellis Beach, stehen hier zahlreiche rote Pfeiler am Strand, in denen sich Plastikflaschen mit Essig zur Behandlung von Quallenwunden befinden. Von November bis April wird der Strand hier mit Netzen vor den Quallen geschützt.
Nur wenige hundert Meter vom Zeltplatz entfernt befindet sich das Ortszentrum, durch das wir einen kleinen Bummel machen. Es besteht aus der Strandpromenade mit ein paar Shops, Restaurants, einem kleinen Supermarkt und mehreren Hotels. Trotz des schönen Strandes und aller Bemühungen scheint der große Touristenboom bisher noch ausgeblieben zu sein. Nach dem Kaffee gehen wir noch mal baden und dann werden Pläne für den nächsten Tag geschmiedet.


23. Tag 26.09.1999 Palm Cove - Tinaburra / Lake Tinaro

In der vergangenen Nacht gab es ständig Regenschauer und der Himmel verheißt nichts Gutes für Heute. Da haben wir noch Glück, daß wir nicht mit dem Regenschirm Zähne putzen müssen, wo doch die Waschbecken im Freien sind. So machen wir schnell, daß wir wegkommen. Unser Weg führt uns heute in das Atherton Tableland.
Zuerst geht es unter der Seilbahn in Serpentinen nach Kuranda hoch. Die Kuppen der Berge liegen in den Wolken und immer wieder nieselt es. Doch ab Mareeba klart es auf und die Sonne schaut zwischen den Wolken hervor. Hier oben auf dem Plateau ist das Wetter völlig anders als unten an der Küste. Im Wald rechts und links der Straße sehen wir viele Termitenhügel. Über Atherton fahren wir nach Maranda, wo uns ein Aussichtspunkt einen weiten Blick über die hügelige Berglandschaft bietet. Die Gegend hier ist von der Landwirtschaft geprägt. Die Erde hat eine intensive rotbraune Färbung.
Dann geht es weiter zu den 3 Wasserfällen von Millaa Millaa. Der erste liegt fast am Highway, den zweiten erreichen wir über eine enge, kurvenreiche Straße und den dritten schenken wir uns, weil die Straße unbefestigt ist und nach den Regenfällen aus dem schmierigen rotbraunem Lehm besteht. Der Rückweg führt uns zum Lake Eacham, einem malerisch gelegenem Kratersee. Er hat einen Durchmesser von 150m und ist 65 m tief. Dann suchen wir in der Nähe von Yungaburra einen riesigen, fast 1000 Jahre alten Feigenbaum.
In dessen Nähe liegt der Stausee Lake Tinaroo und an dessen Ufer unser heutiger Campingplatz, der "Lakeside Motor Inn Caravan Park". Mit dem haben wir wieder mal etwas daneben gegriffen. Die sanitären Anlagen sind eine Zumutung. Na ja, ist ja nur für eine Nacht und mit 15.- $ ist es der billigste Platz überhaupt. Auf diesem Platz sind hauptsächlich Dauercamper und Angler mit Booten. Das scheint eine anspruchslose Spezies zu sein.


24. Tag 27.09.1999 Lake Tinaro - Cairns

In der Nacht haben wir uns die Steppdecken über die Ohren gezogen, weil es draußen sehr kalt war. Nach dem Aufstehen messen wir 13°C. Trotzdem scheint die Sonne und es wird ein schöner Tag. Neben uns ist schon ein Pärchen am werkeln, das offensichtlich eine "Expedition" ins Outback vorbereitet. Vorn an ihrem Landcruiser haben sie die Schweizer Fahne befestigt. Wir sind aber die ersten, die den Platz verlassen. Auf Gudruns Wunsch besichtigen wir die "historische Altstadt" von Yungaburra. Aber außer der Kirche ist eigentlich nichts sehenswertes zu finden.
Dann halten wir am Lake Barrine, dem zweiten Kratersee in dieser Gegend. Wir sind wieder die ersten auf dem Parkplatz. Aber diesmal ist es richtig wohltuend, in der morgendlichen Ruhe die Landschaft zu genießen. Der See ist sehr schön gelegen und mit vielen Tafeln über interessante Details der lokalen Tier- und Pflanzenwelt ausgestattet. Ein gepflasterter Fußweg führt zu zwei nebeneinanderstehenden riesigen Pinien, die über 1000 Jahre alt sind. Der Stammdurchmesser beträgt 2,4 m.
Dann verlassen wir den angenehmen Ort und haben damit alle Highlights, die am Wege liegen, besucht. Eines, an das wir überhaupt nicht gedacht haben, kommt jedoch noch: der Abstieg vom Hochland zur Küste. Auf 17 km geht es in ungezählten Schleifen auf dem Gilles-Highway den Berg hinunter. Alle Achtung den kühnen Straßenbauern und den Autofahrern. Bei Gordonvale erreichen wir wieder den Bruce-Highway. Nun sind es nur noch 20 km bis Cairns.
Inzwischen ist es richtig warm geworden. Ein Thermometer an der Straße zeigt 29°C. Wir parken erst mal in der Nähe des Hafens und machen einen 2-stündigen Stadtbummel. Als wir richtig müde gelaufen sind, fahren wir zu dem in der Nähe gelegenem "City Caravan Park" mitten in der Stadt. Aber mit Enttäuschung stellen wir fest, daß die Reception von 12:00 bis 15:00 geschlossen ist. So stellen wir uns in der Nähe des Eingangs und machen erst mal Mittag. Als wir gerade fertig sind, kommt der Campingplatzwart doch schon und wir buchen für die letzte Nacht. Für einen Kurzaufenthalt geht der Platz, aber für länger ist er nicht zu empfehlen.
Nach einer kleinen Pause reinigen wir das Wohnmobil schon grob von innen und trinken dann Kaffee. Gudrun hält es auf dem Campingplatz nicht mehr aus und fährt mit dem Bus in die City. Wir erkunden zu Fuß die Umgebung ohne besondere Entdeckungen. Nach dem Abendessen wird alles, was nicht unbedingt benötigt wird, in die Koffer gepackt.


25. Tag 28.09.1999 Cairns - Wohnmobil Rückgabe

Die ganze Nacht gab es ständig intensive Schauer. Wenn es aufgehört hat, tropft es noch lange von den Bäumen und so trommelt es die ganze Zeit auf das Dach. Zum Glück hört es am Morgen auf. Durch die Feuchtigkeit ist der Schmutz am Wohnmobil weich geworden und wir reinigen es noch, so weit das mit den Mitteln, die wir haben, möglich ist. Gegen 9:00 sind wir bereits zur Abfahrt bereit.
Weil wir erst nach 12:00 ins Hotel können, müssen wir die Zeit noch herumbringen. Wir beschließen, den Botanischen Garten zu besuchen. Ein lohnendes Erlebnis und zudem kostenlos. Anschließend schauen wir uns noch ein Naturschutzgebiet im Vorfeld des Airports an: den Mangrovenwald. Dort ist ein etwa 1 km langer Bretterpfad auf Betonstützen angelegt, auf dem man trockenen Fußes durch den Sumpf kommt. An einem Creek ist ein kleiner Aussichtspunkt und überall stehen Tafeln mit erklärenden Hinweisen.
Dann machen wir uns auf den Weg zur Britz-Station. Die Übergabe des Mobils verläuft absolut problemlos. Nachdem der Angestellte einmal rund herum gelaufen ist und keine Schäden sieht, müssen wir nur noch den zugehörigen Auto-Atlas zeigen und alles ist okay. Er bestellt uns auch gleich ein Taxi, welches uns zum Hotel in die City bringt. Es ist das "The Queenslander". Dort bekommen wir ein "Studio", also ein Zimmer mit Bad und Küche. Außerdem haben wir noch einem schönen Balkon. Zuerst machen wir uns mal frisch, denn inzwischen sind draußen wieder 28°C geworden. Dann essen wir eine Kleinigkeit und anschließend geht's zum Stadtbummel.
Das Einkaufszentrum an der Railwaystation ist wirklich sehenswert. Dann schlendern wir noch durchs Nobelviertel zu "Wharf" und "The Pier". Als wir so richtig müde sind, begeben wir uns wieder ins Hotel. Dort essen wir für 81.- $ ganz nobel zu Abend. Es schmeckte hervorragend und war kaum zu schaffen. Den Tag beschließen wir dann mit einer Flasche guten Australischen Wein auf unserem Zimmer.


26. Tag 29.09.1999 Cairns - Abflug

Es war wieder mal schön, in einem richtigen Bett zu schlafen. Vor allem, wenn es wie in der vergangenen Nacht wieder intensiv regnet. Auch am Morgen verziehen sich die grauen Wolken nicht. Wir wollen noch mal die Vorzüge des Hotels genießen und gehen zum Frühstücken ins Restaurant. Dort sind wir die einzigen Gäste. Der noch etwas verschlafene Kellner läßt den Toast anbrennen und so ist die Qualität weit unter dem Niveau von gestern Abend.
Unsere paar Habseligkeiten sind schnell zusammengepackt und wir lassen uns von der Reception ein Taxi rufen. Nach wenigen Minuten ist es da und bringt uns für 10.- $ zum Airport. Dort sind wir trotz der frühen Stunde nicht die ersten und auch das Einchecken hat bereits begonnen. Einer unserer Koffer ist wieder "heavy", aber insgesamt bleiben wir unter 60 kg. Dann begeben wir uns durch die Sicherheitskontrolle in den Abflugraum. Hier herrscht, wie im ganzen Airport, eine gepflegte Atmosphäre. Eine ganze Reihe Shops verkürzen die Wartezeit bis zum Boarding.
Doch dann ist es soweit. Diesmal fliegen wir mit der Singapur Airlines in einem Airbus A 310. Der Flug dauert 6 Stunden und geht über 3100 km. Mit einer Schleife über Cairns verlassen wir den Kontinent Australien. Zu sehen ist jedoch nichts mehr, weil unten die dichte Wolkendecke alles verhüllt.
Singapore