Singapore

27. Tag 29.09.1999 Cairns - Singapore


Diesmal fliegen wir mit der Singapur Airlines in einem Airbus A 310. Der Flug dauert 6 Stunden und geht über 3100 km. Mit einer Schleife über Cairns verlassen wir den Kontinent Australien. Zu sehen ist jedoch nichts mehr, weil unten eine dichte Wolkendecke alles verhüllt. Der Service an Bord ist super und das Essen ist noch besser, als bei Air New Zealand. Nur die Sitze sind enger und die Fußstützen fehlen. In einer Sitzreihe sind 2 - 3 - 2 Sitze und deshalb haben wir wieder mal keinen Fensterplatz bekommen. Informationen aus dem Cockpit kommen keine und man weiß nie, wo man sich befindet. Aber es dauert ja nicht so lange und sonst ist der Service gut.
Schließlich kommt das Signal zum Anschnallen und wir schweben in Singapore-Changi ein. Dieser Airport ist riesig in seinen Ausmaßen, aber übersichtlich und gut organisiert. Nachdem wir das Gepäck vom Band geholt haben, suchen wir den Schalter für das Stopover-Programm. Dank der guten Hinweisschilder sind wir schnell dort und bekommen auf für unser Ticket eine Menge Rabattbons und Werbematerial für die Stadt. Wir müssen jeder einen Aufkleber an die Brust heften und bald kommt ein Bus, der uns zu dem Hotel "Excelsior" bringt. Als wir aus dem Flughafengebäude kommen, laufen wir wie gegen eine Wand. Draußen sind 28°C und 90% Luftfeuchte. Das scheint hier aber meist so zu sein, denn jedes Gebäude und Fahrzeug hat Air Condition. Die Fahrt vom Flughafen zur City lässt uns nur staunen: die Stadt besteht fast nur aus Hochhäusern und Autos (im Linksverkehr). Trotzdem ist der Platz für Grünzonen großzügig bemessen. Später erklärt uns eine Hostess, dass in der Stadt keine Wolkenkratzer gebaut werden dürfen; es ist nur eine max. Höhe von 280 m zulässig. Wir werden direkt vor unserem Hotel abgesetzt. Es ist auch so ein riesiger Klotz und schon von weitem zu erkennen. So kann man sich nicht verlaufen. Innen ist jedoch alles aufs Feinste im kolonialen Stil. Am Empfang dirigiert ein richtiger Inder mit Uniform und Turban die Boys. Wir bekommen ein Zimmer in der 13. Etage mit einem tollen Fernblick über das Häusermeer.
Da es inzwischen schon nach 17:00 ist, machen wir uns nur kurz frisch und stürzen uns dann ins Gewühl auf der Straße. Das Bild dominieren Asiaten, Inder und Malaien und die meisten sind schmuck gekleidet bei der Hitze. Am legersten laufen europäische Touristen herum. Am Anfang sind wir noch im Freien und bewundern die kühne Architektur vieler Bauten. Als es dann zu dunkel zum Filmen wird, besuchen wir mehrere der riesigen Einkaufszentren und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im "Funan-Centre" sind beispielsweise auf 5 Etagen über 70 Computergeschäfte angesiedelt. Da allein brauchte man Tage. Bei unserem Schnelldurchgang stellen wir fest, dass es keine Dinge gibt, die wir nicht kennen. Durch den Umtauschsatz des Singapur-Dollars ergeben sich für uns keine Preisvorteile und außerdem lassen sich Garantiefälle sicher nur schwer durchsetzen. So gehen wir wieder, ohne etwas zu kaufen. Langsam machen gegen 22:00 Uhr auch die letzten Läden zu und wir essen schnell noch etwas in einem Fast-Food-Restaurant, bevor wir müde unsere Nobel-Herberge aufsuchen.


28. Tag 30.09.1999 Singapore und Rückflug


Als wir am Morgen die Augen öffnen regnet es draußen. Das dämpft unseren Tatendrang etwas. In unseren Unterlagen steht, dass für uns beim Frühstück im Hotelrestaurant nur der halbe Preis berechnet wird. Als ich die freundliche Dame, die uns zu einem Tisch geleitet, danach frage, ist sie nicht mehr ganz so freundlich. Aber wir lassen es uns trotzdem schmecken.
Im Foyer befindet sich ein kleiner Stand, an dem man die Stopover-Ausflüge buchen kann. Für den Vormittag ist es schon zu spät, aber für Nachmittag entscheiden wir uns zu einem Ausflug in den Jurong-Birdpark. Alles ist frei, nur die Fahrt müssen wir bezahlen: pro Person 20.-SG$. Weil bis Mittag die Zimmer geräumt sein müssen, packen wir alles zusammen und bringen es zur Aufbewahrung im Hotel.
Inzwischen scheint wieder die Sonne und so erkunden wir Vormittags die Stadt auf eigene Faust mit dem Sia-Hop-Bus. Er fährt aller 20 min auf einem Rundkurs durch die Stadt. Der Kreis hat etwa 15 Haltestellen an den Highlights und den großen Hotels. Mit der Fotoausrüstung versehen, steigen wir direkt vor unserem Hotel ein. Wir müssen nur unser Stopover Pass vorzeigen. Den ersten Halt machen wir am Boat Quay, einem chinesischen Viertel. Es besteht aus vielen alten, kleinen Häusern, die aus Nostalgie vom Abriss verschont und teilweise auch restauriert wurden. Aus jedem Haus riecht es anders und in den vielen kleinen Läden gibt es lauter exotische Dinge zu kaufen. Die am Ufer des Singapore River gelegene Häuserzeile enthält nur Restaurants, auf deren Freisitzen man Abends neben Essen auch das Panorama des am anderen Ufer gelegenen Parlaments betrachten kann. Es ist schon ein eigenartiger Kontrast: dieses historische Viertel umringt von supermodernen Hochhäusern.
Das nächste Ziel ist der Hindu-Tempel "Sri Mariamman Temple". Sein Bau wurde bereits 1820 von indischen Einwanderern begonnen und er ist mit vielen Figuren und Ornamenten geschmückt. Die hier verehrte Göttin Mariammen schützt die Gläubigen vor Seuchen, wie Pest und Cholera. Beim anschließenden Bummel durch die umliegenden Shops wird man von den Besitzern regelrecht hereingezogen und zum Kaufen genötigt. Da geht es an unserer nächsten Station viel seriöser zu. In dem riesigen Shopping-Center Ngee Ann City sind alle berühmten Namen vertreten von Chanel bis Tiffany. Dementsprechend sind auch die Preise. Aber Bank und Post sind auch mit im Haus. Nachdem wir eine Weile in der angenehmen Atmosphäre gebummelt haben, begeben wir uns wieder nach draußen in die Hitze zur Weiterfahrt. Aber das Glück scheint uns verlassen zu haben: den ersten Bus verpassen wir knapp, der 2. fällt aus, der 3. ist überfüllt (stehen im Bus ist nicht erlaubt) und der 4. wirft uns nach 3 Haltestellen raus und fährt ins Depot. So müssen wir unsere Rundfahrt beenden, ohne die Aussicht über die Stadt vom 226 m hohen Turm des Westin Stamford Hotels (73 Stockwerke) zu erleben.
Wir sind froh, noch pünktlich zur Abfahrt in den Vogelpark im Excelsior anzukommen. Zunächst werden alle Gäste der verschiedenen Ausflüge von den Hotels zu einem zentralen Punkt gebracht und dort auf die Touren aufgeteilt. Nach kurzer Wartezeit steigt eine Hostess ein, die uns die ganze Fahrt begleitet. Schon während der 45 min bis zum Park bekommen wir interessantes über die Stadt zu hören. Der Park ist jedoch das Größte. Wir kommen gerade zurecht, als in einem kleinen Amphitheater Kunststücke mit freifliegenden Papageien der unterschiedlichsten Arten vorgeführt werden. Ein Graupapagei singt sogar ein Liedchen ins Mikrofon. Dann besichtigen wir das Haus der nachtaktiven Vögel. Bei nur minimaler Beleuchtung sind Eulen und andere nächtliche Jäger zu sehen. Anschließend geht es zur Kakaduanlage. Eine große Anzahl schwarzer und weißer Kakadus sitzen in einem Gehege ohne Dach. Mal fliegt einer weg, ein anderer kommt zurück, aber allen scheint es hier so gut zu gefallen, dass sie nicht wegwollen. Nun kommt die Vorführung der Greifvögel. Die Wärter schießen mit dem Katapult kleine Fleischstücken in die Luft und die Falken fangen sie im Flug. Eine weitere Attraktion ist die Einschienenbahn, mit der man den ganzen Park bequem besichtigen kann. An einer Zwischenstation steigen wir aus und schauen uns verschiedene Kleinvögel, wie z. B. Kolibris an, die sich in der dichten Vegetation verstecken. Das ist eine der wenigen Stellen, wo die Vögel durch ein riesiges Netz in großer Höhe am Wegfliegen gehindert werden. Schon ist der Nachmittag vorbei und wir müssen wieder zurück.
Ein wenig bummeln wir noch durch die Geschäfte, bis uns gegen 20:00 Uhr ein Bus vom Hotel abholt und zum Airport bringt. Es ist noch viel Zeit und so können wir in Ruhe das internationale Flair dieses Airports erleben. Auf der Suche nach unserem Check-In sind wir etwas unsicher, weil es Frankfurt als Zielort nicht gibt. Es stellt sich heraus, dass unsere Maschine nach New York weiterfliegt. Sie ist so ausgebucht, dass wir nicht mal zusammensitzen können. Nachdem wir unser großes Gepäck los sind, gehen wir durch die Passkontrolle in die Transitzone. Sie ist riesig, wie alles hier in Singapore. Hier bleibt kein Wunsch offen, wenn man das nötige Kleingeld hat. 5 min vor Mitternacht startet die B747 in den tropischen Himmel über dem Lichtermeer von Singapore.

 

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