Anreise und Übernahme des Wohnmobils


Di, 03.09.02

Endlich ist der lang ersehnte Tag gekommen. Unser Urlaub beginnt. Weil SIXT bei uns morgens erst 7:00 öffnet, habe ich den bestellten Mietwagen schon gestern Abend abgeholt. Es ist ein Mercedes A-140 mit Navigationssystem. Das Fahren ist ganz angenehm, aber mit ein paar mehr PS würde es richtig Spaß machen. Das System mäkelt immer rum, wenn wir anders fahren, als es will. Doch in Berlin führt es uns zuverlässig zu einer Tankstelle und dann zur Sixt-Station am Flughafen Tegel. Wir sind 1 Stunde zu früh da, aber etwas Reserve ist immer noch besser, als vom Flieger nur noch die Rücklichter sehen.
Der Check-In zieht sich lange hin, weil die Konzeption dieses Airports den hohen Passagierzahlen nicht mehr gerecht wird.
Der Flug mit British Airways nach London startet um 11:20, dauert 1:45 h und ist wenig spektakulär. Aber sogar eine vollwertige Mahlzeit gibt es in der kurzen Zeit. Über London müssen wir mehrere Schleifen fliegen, weil alles überlastet ist. In Heathrow landen wir am Terminal 1 und müssen mit dem Bus nach Terminal 4 fahren, wo die internationalen Flüge starten.
Während wir auf das Abfertigen warten, besichtigen wir den Flughafen. Er ist riesig, wirkt aber insgesamt etwas unsauber. An Reinigungskräften wird offensichtlich gespart. Es gibt viele Shops mit super teuren Artikeln. Überall dürfen Raucher ihrem Laster frönen.
An unserem Gate haben wir eine gute Sicht auf eine Startpiste. Aller 2 min hebt ein großer Vogel direkt vor uns ab. Einmal rollt sogar eine Concorde vorbei. Sie ist sogar kleiner, als unsere Boeing 747.
Endlich können wir einsteigen. Wir sitzen wieder weit hinten in Reihe 45. Das hat den Vorteil, dass die Tragflächen bei der Sicht nach unten nicht im Wege sind. BA bietet einen guten Service an Bord. Das Essen schmeckt und das Unterhaltungsprogramm auf dem Monitoren der Vorderlehne zeigt aktuelle Filme. Wir schweben wieder über Grönland und sehen schneebedeckte Berge und Eisschollen treiben. Über dem Festland von Canada ist alles wolkenverhangen. Durch ein Wolkenloch sind schneebedeckte Berge zu sehen. Erst an der Küste wird die Sicht nach unten klar. Dann beginnt der Sinkflug und wir erkennen Victoria Island. Viele Schiffe verkehren zwischen der Insel und dem Festland. Den langen Flug haben wir diesmal gut ertragen. Um 18:30 Ortszeit erfolgt die Landung in Vancouver.
Das Airportgebäude macht einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. An der Einreisekontrolle bildet sich trotz mehrerer Schalter eine lange Schlange. Doch dann können wir zum „Baggage-Claim“ und uns fällt ein Stein vom Herzen: alle Koffer sind da.
Auf dem Weg zum Ausgang stehen viele Abholer mit Schildern, nur für uns ist niemand da. Als ich schon den Telefonhörer in der Hand habe, kommt Herr Kuhnke doch noch. Er stand im Stau. Mit uns sind noch 2 Familien angekommen und mit dem vielen Gepäck passen alle gerade so in den Van. Auf der kurzen Fahrt nach Richmond am südlichen Stadtrand von Vancouver erzählt uns Herr Kuhnke, das heute vor uns schon 4 Familien angekommen sind.
Der kleine Hof der Vermietstation ist mit 7 Wohnmobilen übervoll. Aber es ist nicht nur eine Platzfrage: da alle Mobile am Strom hängen, ist die Hauptsicherung des Grundstückes überlastet und fliegt öfter mal raus.
Aber sonst ist alles gut organisiert und gleich nach der Ankunft bekommt jede Familie ihr Mobil zugewiesen. Wir teilen erst mal alle Staufächer auf und verteilen den Inhalt unserer Koffer darin. Da sie uns nur im Wege rumstehen würden, lagern wir sie hier ein.
Dann macht sich langsam Hunger bemerkbar und wir wollen Abendessen. Es liegt wie die anderen Sachen des georderten Lebensmittelpaketes bereits im Kühlschrank: ein belegtes Baguette und Getränke. Gegen 23:00 ist endlich alles soweit eingerichtet, dass wir uns schlafen legen können. Zu Hause ist es inzwischen schon 8:00 morgens. Wir waren 26 Stunden auf den Beinen.