Mittwoch, der 30. August 2000
Am Morgen stehen wir zeitig auf, damit ja nichts dazwischen kommt.
Das Taxi ist schon 10 Minuten früher da als bestellt und so sind wir
2 Stunden vor Abflug auf dem Airport. Dort bekommen wir von dem ITS
Büro die Einreisescheine für die Dominikanische Republik (10.- US$
pro Stück; also bitte nicht verschreiben) mit Ausfüllhilfe. Auch sonst
klappt alles hervorragend und endlich steigt die 737 der Lufthansa
in die Höhe. Gegen 10:00 landen wir in Frankfurt.
Um 10:30 beginnt das Einchecken und 11:20 startet dann unsere 767-300
der Condor, der "besten Ferienfluglinie Deutschlands", wie die Crew
an Bord uns nochmals wissen lässt. Es gibt aber auch nichts zu meckern.
Die Betreuung und das Essen sind so gut, wie es in einem Flug der
Economieclass eben geht. Eine schöne Sache gibt es hier, die wir noch
nicht kannten: bei Start und Landung zeigt eine Bugkamera das Geschehen
vor dem Flugzeug auf den Monitoren. Während des Fluges bekommen wir
immer mal die aktuellen Daten angezeigt: 10700 m hoch, 938 km/h schnell,
Gesamtstrecke 4703 mi, Flugdauer 9 h und -51°C Außentemperatur. Drinnen
ist es auch nicht besonders warm. Viele lassen sich eine Decke geben.
Kurz vor der Landung gibt der Pilot bekannt, dass es draußen am Airport
35°C warm ist. Nach langen 9 Stunden setzen wir kurz nach 14:00 Ortszeit
super weich auf der Landepiste des kleinen Airports von Puerto
Plata auf. Bevor unsere Maschine am Flugsteig andocken kann, müssen
wir noch 5 min warten, bis eine andere weggerollt ist.
Dann trifft uns das Klima in seiner vollen Härte: bereits nach den
ersten Schritten im Flughafen quillt der Schweiß aus allen Poren.
Auf den Weg zum Einwanderungsschalter hat sich ein Fotograf postiert:
alle Neuankömmlinge werden, von 2 dunkelbraunen Schönheiten flankiert,
abgelichtet. Das Einwanderungsformular haben wir ohne Fehler ausgefüllt
und dürfen deshalb zu dem Kofferband. Dort herrscht ziemliches Gedränge,
weil das Band so kurz ist. Nach langer Wartezeit kommen dann auch
unsere 3 Gepäckstücke angerollt. Am Zoll dürfen alle ohne Kontrolle
vorbei. Vor dem Ausgang haben sich Vertreter der verschiedenen Reiseveranstalter
postiert und auch vom ITS ist eine Dame da. Sie zeigt uns einen Kleinbus,
der uns nach Luperon bringen wird.
Unsere Koffer werden in dessen Anhänger verstaut. Den leeren Kofferroller
schnappt sich sofort ein Einheimischer mit der Forderung nach Trinkgeld.
Ein Glück, dass wir ein paar 1-Dollarnoten dabei haben. Als alle 13
Mitfahrer da sind, geht es los. Da wir gleich hinter dem Fahrer sitzen,
können wir das Treiben auf der Straße gut beobachten. Im Prinzip fährt
jeder, wie er will. Es existieren zwar Verkehrszeichen, aber keiner
hält sich dran. Lediglich Größe wird respektiert, wie LKW`s mit breiten
Stoßstangen. Besonders die vielen Mopeds machen Lärm und Gestank.
Der Weg bis Luperon zieht sich ganz schön hin.
Für einen kurzen Ausflug nach Puerto Plata ist es viel zu weit. Die
Straßenverhältnisse sind unterschiedlich: teilweise schöne glatte
Asphaltdecke und dann wieder tiefe große Schlaglöcher. Manche kleine
Dörfer haben an Ortsein- und -ausgang Betonschwellen angelegt, um
die Geschwindigkeit der temperamentvollen Fahrer zu drosseln.
Doch dann sind wir endlich da und halten am Empfang des "Tropical".
Dort steigen die meisten aus. Wir müssen noch 100 m weiter zum "Beach
Resort". Es gibt zwar 2 Receptionen für den gesamten Komplex, aber
sonst werden die meisten Anlagen gemeinsam genutzt. Die Dame an der
Anmeldung spricht sogar deutsch (fast die einzige an der Reception,
wie wir später noch merken) und das vereinfacht den Anmeldevorgang.
Wir bekommen jeder ein blaues Band ums Handgelenk und im Haus 5 das
Zimmer 36. Nach einem Geländeplan, in dem alle 23 Wohnhäuser, 3 Pools
und 5 Gaststätten eingezeichnet sind, finden wir das nur 50 m entfernte
Haus schnell. Als wir ankommen, sind unsere Koffer schon da. Der Gepäckträger
steht daneben und wartet auf sein Trinkgeld. Er zeigt uns noch, wie
Klimaanlage und Fernseher eingeschaltet werden und dann können wir
erst mal Luft holen.
Wir haben 2 zusammenhängende Zimmer mit dem Bad dazwischen. Im hinteren
Zimmer befinden sich 2 riesige Einzelbetten (jedes 1,5 m breit), 2
Nachttische, ein Schreibtisch, 2 Stühle, eine Kofferablage und ein
Wandeinbauschrank mit Tresor. Im vorderen Zimmer befindet sich eine
ausziehbare Couch als 3. Bett, 2 Tische, ein Fernsehgerät und ein
Kühlschrank. Die Klimaanlage, die beide Zimmer versorgen soll, wälzt
die Luft mit viel Lärm nur um. Die Kühlung geht leider nicht. So haben
wir trotz permanentem Einsatz konstante 29°C in den Räumen. Im Bad
sieht es auch nicht sehr gut aus: Die Plastikwanne ist am Rand gerissen,
die Wasserhähne tropfen und von dem einstigen Chrom ist nicht mehr
viel zu sehen. Alles macht einen ziemlich verschlissenen Eindruck.
Dafür sind die frischen Handtücher vom Zimmermädchen liebevoll mit
Blüten verziert. Als erstes probieren wir die Dusche aus um etwas
Abkühlung zu bekommen. Danach werden die Sachen in den Schränken und
Schubfächern verstaut.
Anschließend machen wir einen ersten Rundgang durch einen Teil der
Anlage. Sie wirkt im Gegensatz zu den Zimmern sehr gepflegt. Alle
möglichen tropischen Bäume, Büsche und Blumen zieren die umfangreichen
Grünanlagen. Wenn noch Schilder an den Bäumen wären, könnte man denken,
man befindet sich im botanischen Garten. Zum Strand ist es auch nicht
weit. Er ist etwa 20 m breit und besteht aus schönem gelben, weichen
Sand. Im oberen Teil stehen viele großblättrige Traubenbäume, die
mit ihrem Schatten die sengende Sonne erträglich machen. Zusätzlich
bringt die ständig wehende leichte Meeresbrise etwas Abkühlung. Begrenzt
wird der Strand von einem gepflasterten Weg. An diesem Weg entlang
haben 12 zugelassene Händler ihre Stände mit Souvenirs aufgebaut.
Das meiste, was sie anbieten, ist jedoch Plunder zu überhöhten Preisen.
Am feinsandigen Strand stehen überall Strandliegen in einer Anzahl,
dass jeder eine bekommen kann. Am Ende des 1 km langen Strandes gibt
es eine Bar, an der man sich mit allen möglichen Getränken versorgen
kann. In dem Gebäude befindet sich auch die Ausleihstation für Surfbretter
und Segelboote, natürlich alles inclusive.. Wir probieren das 28°C
warme Wasser gleich mal aus. So richtig zum baden kann man nur 50
m des Strandes nutzen, weil in dem übrigen Abschnitt mit Seeigeln
gerechnet werden muss. Dafür ist das Ganze ein Paradies für Schnorchler,
denn die Küste wird von einem 200 m breiten Riff geschützt, an dem
sich die hohen Wellen brechen.
Nachdem wir das ausgiebig probiert haben, machen wir uns fein für
das Abendessen, das ab 18:30 im Restaurant "Michelangelo" beginnt.
Das Essen wird in Buffetform angeboten. Die Auswahl ist so umfangreich,
dass eigentlich jeder etwas nach seinem Geschmack finden müsste. An
allen Auslagen zeigt ein Schild in 4 Sprachen, was es da leckeres
gibt. Das ist sehr hilfreich, denn z. B. Venusmuschelsuppe kann man
nicht erkennen und sie ist sicher auch nicht jedermanns Geschmack.
Trinken kann man Tee, Kaffee, Milch, mehrere Sorten Juice oder Bier,
Coke, 7up, Miranda usw. Die zahlreichen Tische sind mit Besteck und
Servietten eingedeckt. Sofort, wenn man einen Teller leer hat, kommt
eine Bedienung und räumt ihn weg. Überhaupt gibt es sehr viel Personal
und alle sind sehr höflich und zuvorkommend.