Montag, 18. September 2000
Es ist der zweite Tag unseres Aufenthaltes hier, an dem wir nicht
von der Sonne geweckt werden. Es stürmt und über den Himmel
treiben dunkle Wolken. Trotzdem ist es sehr warm, weil die Luft vom
Meer angewärmt wird. Die ganze Nacht gab es schon ständig
Schauer und der Boden ist richtig vollgesaugt. Als wir gerade zum
Frühstück wollen, gießt es wieder mal, wie aus Kannen. Aber
nur 10 min lang. Dann hellt es langsam auf und die Schauer werden
seltener
Um 11:00 beginnt für Dirk und mich der für Tauchkurs. Der
Lehrer erklärt uns die Technik und dann dürfen wir Bleigürtel
und Weste mit Flasche und Schläuchen anlegen. Nachdem die Brille
richtig sitzt, probieren wir noch die Atmung außerhalb des Wassers
und dann geht es in die Tiefe im 1,8 m Pool. Zuerst sehe ich nichts,
weil die Brille dauernd anläuft. Doch nachdem das behoben ist,
macht es richtig Spaß. Mit einem Ventil kann man die Weste aufpumpen
oder wieder ablassen und so einen Schwebezustand herstellen. Nach
10 mín ist es vorbei und der Tauchlehrer erläutert uns, dass
ein weiterführender Kurs für einen regionalen Anfängertauchschein
55.- US$ kostet und heute Nachmittag im Meer stattfindet. Weil es
aber so bewölkt ist und das Meer so aufgewühlt, verzichtet
selbst Dirk auf das teure Vergnügen.
Da es nicht so warm ist, könnten wir mal in den Ort Luperon fahren,
überlegen wir. Zuerst wollen wir die Fahrräder mal testen.
An der Ausleihe langweilt sich ein Jugendlicher. Er hat zwar noch
6 Räder da, aber an jedem ist etwas kaputt. Auf die Idee, sie
zu reparieren, kommt er offenbar nicht. Ein Motorrad für 10.-
US$ die Stunde könnten wir bekommen.
Nach dem Mittag inspizieren wir noch mal das Händlerangebot am
Strandweg, um ein schönes Souvenir zu bekommen. Wegen der Schauer
haben die meisten aber überhaupt nicht ausgepackt und die wenigen
haben nicht das, was wir uns vorstellen. Dann machen wir den 2. Anlauf
zum Erhalt von Fahrrädern. Diesmal klappt es. Mit den ungewohnten
Vehikeln holpern Gudrun und ich den steilen Berg hinab. Unterwegs
will uns schon ein Händler am Wege in seine Garage locken. Doch
wir schauen uns erst mal den Ort an. Sehr viel Touristen scheinen
sich nicht hierher zu verirren, denn wir werden genau beobachtet.
Zuerst geht es in den Codetel-Laden. Dort schicke ich eine E-Mail
ab. Etwas ungewohnt mit der spanischen Tastatur und den Meldungen
in dieser Sprache. Es kostet 1.- US$. In dem Souvenirladen unter dem
gleichen Dach gibt es nichts vernünftiges. Dafür bettelt
die Reinemachefrau, ich solle ihr ein Eis kaufen.
Dann besichtigen wir noch den Hafen und den Ortskern. Neben relativ
guten Häusern gibt es auch einige windschiefe Buden. Mehrere
Souvenirgeschäfte, 2 "Supermarkets", eine Autoreparatur, eine
"Clinic Dental" und einige Restaurants bilden die wesentlichen Bestandteile.
Auf dem Rückweg lassen wir uns von dem einsamen Händler
außerhalb des Ortes nun doch in seine Garage locken. Er hat genau
das, was ich suche: eine geschnitzte Figur aus dunkelbraunen, polierten
Holz. Doch ich gehe erst mal vorbei und schaue alles mögliche
andere an. Beiläufig frage ich nach dem Preis für die Figur:
300 Peso. Nach zähen Verhandeln bezahle ich 185 Peso. Er tut
zwar so, als ob nun seine Kinder verhungern müssten, aber willigt
trotzdem ein. Wahrscheinlich hat er nur die Hälfte dafür
bezahlt.