Mittwoch, 13. September 2000
Samana, Tag 1
Es ist noch stockdunkel, als wir aufstehen. Ohne Frühstück
geht es zur Reception, wo bereits andere Mitfahrer warten. Pünktlich
5:30 kommt ein großer moderner Hyundai-Reisebus und alle steigen ein.
Die Gruppe besteht aus 38 Personen. Unser Reiseleiter, der Dominikaner
Fausto erzählt uns einiges über den weiteren Ablauf der
Reise.
Nach 1,5 h halten wir das erste Mal in einem Dorf. Hier befindet sich
die Lagune "Gri-Gri". Wir steigen in Fischerboote mit Außenbordmotor
und tuckern auf einem gewundenen Fluss durch den Mangrovenwald bis
ans Meer. Auf den Bäumen sitzen viele schwarze Aasgeier und lassen
sich das Gefieder von der Morgensonne wärmen. Nach 10 min Fahrt
übers Meer an steilen Felsklippen vorbei, kommen wir zu einer
kleinen Grotte, wo es Seeschwalben geben soll. Heute sind aber keine
da und auch Nester sind nicht zu sehen. Dann geht es zurück zum
Bus und nach kurzer Fahrt halten wir an einer kleinen Gaststätte.
Wer will, kann hier für 50 Pesos frühstücken am Buffet.
Natürlich essen alle und es schmeckt auch nicht schlecht. Nur
das es nicht im Reisepreis inbegriffen ist, macht die Sache etwas
fragwürdig. Die nächste Attraktion ist die "Blaue
Lagune". Fausto bezahlt in einem Häuschen das Eintrittsgeld
und nach 200 m über Feldwege stehen wir an einem See mit etwa
50 m Durchmesser. Sein Wasserspiegel liegt 10 m unter dem Bodenniveau
und er soll in der Mitte 30 m tief sein. Das blau schimmernde Wasser
ist erstaunlich klar. Es ist Süßwasser und der See hat einen
unterirdischen Kanal zu einem weiteren See. Ein einheimischer Junge
macht Sprünge vom Ufer und einem Baum und anschließend kann es
nachmachen, wer will. Als wir dann abfahren steht der Junge mit dem
Hut in der Hand an der Bustür.
Wir fahren weiter über Nagua nach Samana.
Die Straße führt durch üppige Palmenwälder, wie sie
im nordwestlichen Teil der Insel so nicht zu finden sind. Am Hafen
ist eine schöne Promenade angelegt worden und auch sonst sieht
es hier recht ordentlich aus. Das Umland macht dagegen einen etwas
armen Eindruck. Eine Besonderheit hier sind die "Hilfstaxis": Sie
haben drei Räder, hinten eine überdachte Sitzbank und das
Vorderteil ist ein Moped, auf dem der Fahrer sitzt. Derartige Gefährte
gab es sonst nirgends.
Im nächsten Ortsteil von Samana fast am Ende der Halbinsel liegt
unser Ziel, die Hotelanlage "Casa Marina Bay". Kurz vor 13:00 kommen
wir hier an. Während der Zimmerverteilung gibt es einen Begrüßungscocktail.
Zu unserem blauen Bändchen von Luperon bekommen wir noch ein
braunes dazu. Die ganze Anlage hat einen hohen Standard. Die Zimmer
sind sehr gut und auch sonst wirkt alles sehr gepflegt. Den guten
Eindruck trüber nur ein paar Kleinigkeiten. Der super Sandstrand
unter Palmen ist sehr flach, so dass man mehrere hundert Meter im
flachen Wasser laufen muss, bevor man schwimmen kann. Das Leitungswasser
ist sehr salzhaltig. Zum Zähne putzen muss man Trinkwasser haben,
was aber auf dem Zimmer nicht bereitgestellt wird. Die Küche
ist zwar gut, aber die Auswahl ist in Luperon größer. Der Service
klappt auch nicht besonders. Wir bekommen für 3 Personen ein
2-Bettzimmer und erst nach 5-maligen, teilweise massiven Protest bekommen
wir gegen 8:00 abends ein drittes Bett und den dritten Satz Handtücher
ins Zimmer gebracht.
Die freie Stunde nach dem Mittag verbringen wir am Pool. Um 15:00
geht es zu einem Waldspaziergang. Nach einer Stunde Fahrt geht es
unter Leitung eines einheimischen Führers auf einem schmalen
Pfad an einem Bach entlang durch den tropischen Kokospalmenwald zu
einem 10 m hohen
"Wasserfall", der allerdings zur Zeit nur sehr wenig Wasser führt.
Doch der Weg ist interessant: Wir bekommen Kaffeepflanze, Kakaostrauch,
Mandelbaum, Mango, Limonen, Grapefrucht, Orangen, Bananen und viele
andere nützliche Pflanzen gezeigt, die mitten im Wald wachsen.
Eigentlich kann man hier kaum verhungern, wenn man weiß, was essbar
ist. Auch wie man eine Kokosnuss mit einem Stein öffnet, sehen
wir.
Als wir zurückkommen ist es bereits dunkel. Nach dem Abendessen
bummeln wir von Bar zu Bar durch die Anlage und probieren verschiedene
Mixgetränke aus. Das Showprogramm findet in einer großen
überdachten Halle statt, ist jedoch nicht so richtig unser Fall.