Vorbereitung
Reiseprogramm
Bericht, Teil 1
Teil 2
Fotogalerie
Infos zum Land
zurück

Anreise

02.05.2003
Weil wir wieder mal nicht von Leipzig aus fliegen können (die KLM fliegt den Airport Leipzig/Halle nicht an), bringt uns unser Sohn mit dem Auto nach Berlin-Tegel. Der Zubringer-Flug nach Amsterdam mit einer B 737-400 startet um 16:50. Das Personal ist nett und freundlich. Trotz der kurzen Flugzeit gibt es eine volle Mahlzeit. Die ersten Erfahrungen mit der KLM sind also positiv. Gegen 18:15 setzen wir zum Landeanflug auf Amsterdam an. Die Stadt sieht von oben aus wie Venedig, nur sehr viel größer. Überall sind Seen und Kanäle.
Der Airport „Schiphol“ ist riesig groß, aber schön und übersichtlich. So gehen die 3 Stunden Wartezeit schnell vorbei. Im letzten Dämmerschein um 21:00 starten wir und nach einer Ehrenrunde geht es ab in Richtung Süden. Die Route führt über Deutschland, Italien (Triest), Adria, Sizilien, an Malta vorbei, über Tunesien und dann mitten über Afrika.

Johannesburg - Pretoria

03.05.2003
Als es morgens dämmert, erkennen wir 11.000 m unter uns Urwald und einige große Seen und Flüsse. Einmal sind sogar die Lichter einer größeren Stadt zu sehen, wahrscheinlich Lusaka. Als wir jedoch die Grenze zu Südafrika überqueren, sind plötzlich Straßen, Felder, Eisenbahn, Fabriken und viele Städte zu erkennen. Keine Wolke ist am Himmel, so dass man alles gut sehen kann. Beim Landeanflug über Johannesburg ist das Ausmaß dieser riesigen Metropole zu ermessen.
Der Airport ist der größte von ganz Afrika. Nachdem wir unsere Koffer vom Band geholt haben, treffen wir in der Halle die anderen sieben Mitglieder unserer Reisegruppe und unseren Reiseleiter, Herrn Trautmann. Er ist freiberuflicher „Tourist Guide“ und hat den Job von Fairfield Tours, der südafrikanischen Partnerfirma von Chamäleon übernommen. Die nächsten 3 Wochen ist er für uns Fahrer, Organisator und Guide in einer Person. Ein harter Job, wie wir feststellen. Trotzdem behält er immer die Übersicht und beantwortet geduldig all unsere Fragen. An den vielen Bankschaltern und Automaten in der Ankunftshalle versorgen sich alle noch mit Bargeld. Der Rand hat gegenwärtig einen Kurs von 8,5 zu 1 zum Euro. Später merken wir, dass es auch an jeder großen Tankstelle Geldautomaten gibt.
Dann nehmen wir unser Gepäck und gehen zu unserem Fahrzeug. Es ist ein Kleinbus Mercedes-Sprinter mit 16 Sitzplätzen, Air Condition und Sprechanlage. Hinten hängt ein Einachs-Hänger dran. Da kommen die Koffer hinein. Wir machen es uns mit dem Handgepäck vorn im Bus bequem. Da wir nur 9 Personen sind, haben wir reichlich Platz.
Unser erstes Ziel ist Pretoria. Im dichten Verkehr hat unser Reiseleiter viel zu tun. Trotzdem erklärt er uns während der Fahrt und der Stadtbesichtigung viel über die Vergangenheit und auch die neuere Geschichte des Landes seit Beendigung der Apartheid.
Bei der Fahrt durch die Straßen der Stadt fällt sofort auf, dass alle Wohngrundstücke mit hohen Mauern, Stacheldraht oder sogar Elektrozaun gesichert sind. An vielen Toren weisen Schilder darauf hin, dass die Anlage von bewaffneten Sicherheitsdienst geschützt wird.
In der Stadt besuchen wir den Regierungssitz, das Stadtzentrum mit dem Krüger-Denkmal und das Krüger-Museum. Wenige km außerhalb der Stadt liegt das imposante Voortrekker-Monument, das an die Besiedlung des Landes und die Opfer erinnert. Im Baustil ist es dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig sehr ähnlich. In einem kleinem Bistro nebenan essen wir einen Happen. Es ist alles sehr schmackhaft und preiswert. Auf der Rückfahrt kommen wir an einem Elendsviertel vorbei, die hier Townships genannt werden. Diese teilweise sehr großen Ansiedlungen entstehen, weil die Landbevölkerung in die Städte drängt, um Geld zu verdienen. Im alten Teil stehen Hütten, die aus unterschiedlichen Materialien zusammengezimmert wurden. Der neuere Teil besteht aus gemauerten 1-Raum-Häuschen, die zwar einfach sind, aber teilweise schon über Strom- und Wasseranschluss verfügen.
Dann kommen wir zu unserem Hotel, dem „Misty Hills Country Hotel“ in Johannesburg. Es besteht aus einem großen, mit Buschwerk und Bäumen bewachsen Gelände. Dazwischen liegen, über schmale Wege verbunden, die einzelnen Bungalows. Sie passen sich mit ihrem Rieddach gut in die Umgebung ein Nach einem Welcome-Drink an der Reception werden wir zu unseren Bungalows geführt.
Da wir vom langen Flug noch ziemlich geschafft sind, lassen wir den optionalen Ausflug nach Soweto ausfallen. Stattdessen machen wir nach einer erfrischenden Dusche einen Spaziergang durch die weitläufige, parkähnliche Hotelanlage, wo es viel Kunst und Natur zu sehen gibt. Das Wasser im Pool ist uns etwas zu kalt.
Da uns der Reiseleiter einen Adapter für die südafrikanischen Steckdosen besorgt hat, können wir gleich unsere Technik in Betrieb nehmen und die Bilder vom der digitalen Kamera ins Notebook laden.
Abends essen wir im benachbarten Carnivore-Restaurant, wo es sehr delikate Speisen gibt. Wir nehmen das Menü vom Buffet. Da werden nach Vorspeise und anderen Extras viele auf Holzkohle am Spieß gegrillte Wildarten mit würzigen Saucen und Zutaten gereicht. Man bekommt Gnu, Kudu, Zebra, Giraffe, Impala, Krokodil, Strauß, Huhn, Schwein und verschiedene Würstchen bis zum Abwinken. Darauf folgen verschiedene Desserts und Kaffee. Dazu gibt es lautstarke afrikanische Folklore von der CD. Das Personal einschließlich des Managers besteht ausschließlich aus Schwarzen und sie machen ihre Sache sehr professionell. Satt und zufrieden suchen wir unseren Bungalow und schlafen tief und fest bis zum nächsten Morgen.