Vorbereitung
Reiseprogramm
Teil 1
Bericht, Teil 2
Teil 3
Fotogalerie
Infos zum Land
zurück

Johannesburg – Blyde River Canyon

04.05.2003
Heute klingelt 6:15 der Wecker. Das Wetter ist angenehm warm und sonnig. Ein kurzer Spaziergang bringt uns zum Frühstück am Buffet. Es ist super. Da gibt es einige Dinge, die wir noch nicht kennen, z. B. Guavensaft. Da muss man sich richtig beherrschen, um nicht zu viel zu essen. Während wir hier sitzen, wird unser Gepäck in den Hänger geladen. Wir müssen nur noch kontrollieren, ob alles da ist. Nach kurzer Fahrt erreichen wir dann die Autobahn. Es geht in Richtung Ost; Maputo/Mocambique steht als Fernziel auf den Anzeigetafeln. Teilweise ist diese Autobahn mautpflichtig, Das Gelände, welches wir durchqueren, ist hügelig und sehr trocken. Alles Gras ist braun.
Dann zeigt ein Schild, dass jetzt die Provinz Mpumalanga beginnt. Hier gibt es viel Kohlebergbau und Kraftwerke. Dicke schwarze Rauchwolken deuten auf eine hohe Luftverschmutzung hin. Bei Witbank sehen wir am Fahrbahnrand ein Schild: „Achtung! Hi-Jacker“. An einer Raststätte machen wir einen kurzen Stopp. Neben Tankstelle, Toiletten und Restaurant findet man hier üblicherweise noch einen Geldautomaten, Lebensmittelladen und Souvenirshops. Außer Angestellten und Sicherheitskräften sieht man nur Weiße auf dem Platz.
Bei Belfast verlassen wir die Autobahn und biegen wir auf die Landstraße in Richtung Norden ab. Das Gelände wird bergig. Es ist von Viehwirtschaft, Forellenzucht und Ackerbau geprägt. Die kleinen Städtchen haben alle Namen, die auf die Gründung durch die Buren hindeuten.
Zur Mittagspause halten wir in der alten Goldgräberstadt Pilgrims Rest. Rund um das Städtchen kann man noch die Narben im Gelände sehen, wo früher gegraben worden ist. Viele Gebäude sind im alten Stil, aber mit modernen Inhalt hergerichtet. Fast alle Häuser sind entweder Souvenirshops oder Restaurants. Spezialität des Ortes sind Panncakes mit würziger oder süßer Füllung. Wir lassen es uns schmecken, zumal die Preise, wie überall im Lande, für unsere Verhältnisse recht günstig sind.
Dann fahren wir weiter zu „Got`s Window“ nördlich von Graskop. Vom Aussichtspunkt an der etwa 1000 m hohen Abbruchkante hat man einen herrlichen Ausblick auf das Lowveld. Das nächste Ziel ist der Wasserfall "Berlin", wo ein kleines Flüßchen 80 m senkrecht in die Tiefe stürzt. Dann besichtigen wir die „Bourkes Luck Potholes“ am Zusammenfluss von Treur- und Blyde-River. Durch die in den Strudeln kreisende Steine wurden runde Löcher in den Sandsteinfelsen gefräst. Inmitten der Drakensberge hat sich der Blyde-River in das Gebirge gefräst und eines der großartigsten Landschaftsbilder Südafrikas geschaffen Kurz vor dem Canyon erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Nach wenigen km erreichen wir dann unser Tagesziel, das „Aventure Blue de Port Resort“. An den Türen der Chalets hängen Schilder mit einer Warnung vor Pavianen, den Baboons. Vom Fenster aus hat man einen tollen Ausblick zum Canyon. Später gehen wir zum Abendessen im schönen Restaurant des Resorts. Es wird als Buffet angeboten und jeder kann essen, was und wie viel er mag.

Blyde River Canyon - Phalaborwa

05.05.2003
Heute stehen wir wieder 6:15 auf. Nachts hat der Sturm an den Fenstern gerüttelt und morgens ist es stark bewölkt. Trotzdem ist die Temperatur angenehm. Gegen 7:00 treffen wir uns zu einem Spaziergang. Auf dem ca. 1,5 km langen Weg begegnet uns eine Herde Paviane. Von dem Aussichtspunkt am Canyonrand hat man einen grandiosen Blick in den Blyde River Canyon und den Stausee. Die Sandsteinformationen erinnern an den Grand Canyon.
Auf dem Rückweg treffen wir die Paviane wieder. Weil wir außer fotografieren nichts tun, weicht ihre anfängliche Scheu und sie ziehen in wenigen Metern Entfernung an uns vorbei. Es sind etwa 25 Tiere, vom großen Pascha bis zum Muttertier mit Kind auf dem Rücken. Zurück im Resort wartet im Restaurant ein üppiges Frühstücksbuffet auf uns. Wir lassen es uns schmecken nach der Wanderung.
Dann verlassen wir das Resort und fahren zum „Main-View-Point“ des Canyons. Dort sitzen schon die Andenken-Händler und warten auf Kunden. Der Ausblick ist heute nicht so besonders, weil ständig dicke Nebelschwaden durch die Schlucht ziehen. Deshalb sind die Wahrzeichen des Canyons, die „Three Rondavels“ immer nur teilweise zu sehen.
Auf der Weiterfahrt in Richtung Tsanee kommen wir zu einem riesigen Affenbrotbaum, einem Baobab, vorbei. Sein Stamm hat einem Umfang von mehreren Metern und er ist einige hundert Jahre alt. Bis zu 1500 Jahre können sie alt werden.
Das Wetter hat sich inzwischen gebessert und der Himmel zeigt ein strahlendes Blau mit kleinen weißen „Foto“-Wölkchen. Rechts und links der Straße befindet sich jetzt mit hohen Zäunen eingegrenzter Busch. Das sind sogenannte „Wildlife Ranchs“, in denen Wildtiere relativ frei gehalten werden. Jäger können da gegen hohe Gebühren leichte Beute machen. Die Landschaft bietet einen einzigartigen Anblick: relativ flaches Gelände und immer wieder steigt ein kegelförmiger Berg aus der Fläche auf. Diese Berge bestehen aus großen Granitsteinen und sind die Reste von Vulkankegeln.
Diese vulkanischen Aktivitäten vor vielen Millionen Jahren habe auch die Stadt Phalaborwa geprägt. Schon von weitem kündigt sie sich durch riesige Abraumhalden an. Hier befindet sich eine der größten Kupferminen der Welt. Daneben wird noch Glimmer (Mica) abgebaut . Daraus werden Phosphor, Schwefel und viele andere Stoffe gewonnen. Ingesamt finden sich hier 52 verschiedene Minerale. Die Kehrseite der Medaille: Aus hohen Schloten quellen giftfarbige Rauchwolken.
In diese Stadt liegt auch unsere heutige Unterkunft, die „Sefapane Lodge“, denn in Phalaborwa befindet sich auch ein Gate des Krüger Nationalparks. Wir stellen erst mal den Hänger auf dem Parkplatz der Lodge ab und fahren weiter zum nahegelegenen Gate.
In dem National Park ist das Verlassen der Wege und das Aussteigen aus dem Fahrzeug verboten. Nach dem Zahlen der Eintrittsgebühr dürfen wir endlich rein. Alle sind sehr gespannt. Wir wollen endlich was sehen von den „Big Five“, die in jedem Prospekt und Reiseführer erwähnt werden. Langsam fährt Roland auf der durch den Busch führenden Asphaltstraße entlang. Anfangs sehen wir nur ein paar Haufen, die irgendwelche Tiere hinterlassen haben. Doch schon nach 2 bis 3 km hält er plötzlich an: 100 m links von der Straße stehen 2 junge Elefantenbullen. Da der Busch hier ziemlich dicht ist und unser Bus fast 10 m lang, hat natürlich nicht jeder sofort ein gutes „Schußfeld“ zum fotografieren. Meter um Meter rückt Roland vor oder zurück, bis auch der letzte sein Bild gemacht hat. Die Elefanten lassen sich nicht stören und stopfen inzwischen ganze Dornenbüsche in sich hinein.
Nach kurzer Fahrt biegen wir in einen festgefahrenen Schotterweg ab. Er führt zu einem Wasserloch. Kurz davor treffen wir auf eine Impalaherde. Die Impalas sehen unseren Rehen ähnlich. Der Impalabock hat die ganze Zeit damit zu tun, jüngere Böcke von seinen Weibchen fernzuhalten. So ist ziemliche Action in der Herde. Uns beachten sie kaum und wir können in Ruhe fotografieren. Weiter am Wasserloch ist um die Mittagszeit nicht viel los. Ein paar Marabus und ein Reiher sitzen weit entfernt auf eine Landzunge.
Wir fahren zu einem nahegelegenem Picknickplatz, wo wir aus dem Bus raus dürfen. Auf dem Weg dahin sehen wir noch 4 Elefanten, die aus einem hohen Wasserbehälter trinken. Das Wasser wird mit einer Windturbine aus einem Bohrloch gefördert. Dadurch werden die Tiere in der trockenen Jahreszeit im Park gehalten. Nach der Mittagspause besichtigen wir eine in der Nähe liegende uralte Siedlungsstätte. Die damaligen Bewohner waren in der Lage, das Metall aus Eisenerz zu schmelzen, um daraus Spitzen für Speere und Pfeile herzustellen.
Während der weiteren Fahrt sehen wir dann noch Giraffen, Zebras und Wasserbüffel. Dann kehren wir zurück zu unserer Lodge.
Unsere Unterkunft sind diesmal Rundhütten (Rondavels), die in einem parkähnlichen Gelände liegen. Sie sind nicht übermäßig groß, aber ausreichend. Zum Abendessen ist für uns heute Grillfleisch vorbereitet worden. Weil es im Freien schon ziemlich kühl ist und viele Mücken unterwegs sind, holen wir uns das Steak vom Grill an den Tisch im Restaurant. Von dem angebotenen Speisen kann man zwar satt werden, aber vom Überfluß der letzten Tage ist hier nichts zu spüren.