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7. Tag |
Montag, 15.07.96 |
207 Meilen |
Truckee - White Wolf im Yosemite Nationalpark CALIFORNIA
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Lake Taohe |
Wir fahren an Squaw Valley vorbei, dem Ort in über 2000 m Höhe, wo 1960 die 8. Olympischen Winterspiele stattfanden.
Dann führt unser Weg am Ufer des malerischen Lake Tahoe entlang. Bei Emerald Bay haben wir einen wunderschönen Ausblick
über den 1900 m hoch gelegenen See und auf die Berge. Im Visitor Center ist eine interessante Ausstellung über die
Naturgeschichte
der See-Region zu besichtigen. Von dort aus führen sehr schöne Naturlehrpfade zum See. Wieder im Auto fahren wir noch mal
ein paar Meilen durch Nevada.
An der Grenze nach Californien in Topaz Lake, werden in unserem Kühlschrank Alkohol- und Obstvorräte kontrolliert. Es ist
aber alles okay. Als kleine Geste der Entschuldigung erhalten wir eine Broschüre über Californien. Das war die erste und
einzige Grenzkontrolle zwischen zwei Bundesstaaten auf unserer Tour. Sonst werden immer nur die großen Trucks
überprüft. 13.00Uhr kommen wir in Bridgeport an. Da es weit und breit der einzige Ort ist, müssen wir tanken.
Die Wegelagerer kennen ihre Monopolstellung genau und verlangen 25% mehr für den Sprit, als alle anderen Tankstellen im Land.
Das Thermometer zeigt inzwischen 41° C an, im Mobil sind noch 29° C. Ein Stück weiter erreichen wir am Devils Gate
Summit mit 2292 m die höchste Stelle dieses Highways. Von da haben wir einen weiten Blick über den Mono Lake. Er ist der
letzte Rest eines riesigen Sees, der langsam versalzt. Skurrile weiße Kalksteingebilde erheben sich in Ufernähe aus
dem Wasser.
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Mono Lake |
Unten am See biegen wir nach Westen auf die State Road 120 in Richtung Westen ab. Auf Serpentinen quälen wir uns nun hoch
zu dem berühmten Tioga-Pass. In 3031 m Höhe fahren wir 16.00Uhr auf der Tioga
Road in den Yosemite NP. Im Visitor-Center bekommen wir eine schlechte Nachricht: alle Plätze in den Campgrounds des Parks
sind belegt. Es ist atemberaubend schön hier. Die Gipfel der 3 8000er (ft) sind noch schneebedeckt. Auch auf unserer Höhe
gibt es noch einzelne Schneefelder. Auf den Hochgebirgswiesen von Tuolumne Meadows stehen vereinzelte Büsche und Kieferngruppen.
Dazwischen schlängeln sich klare Bäche. In den Hochgebirgsseen spiegeln sich die gewaltigen, abgerundeten Bergkuppen, die
"Dome" aus Granit. Immer wieder halten wir an für einen längeren Blick auf die wunderbare Bergwelt: Lembert Dome,
Tenaya Lake, Olmsted Point.
An einem kleinen Seitenweg liegt der Campground "White Wolf". Wir wollen uns anmelden und suchen die Reception. Dazu fahren wir eine Runde durch den Platz. Der Weg ist sehr eng und
schlängelt sich zwischen Bäumen durch den Wald. Ganz schön schwierig mit unserer großen Kiste. Dann stellen
wir fest, dass es hier keine Reception gibt, sondern alles mit Selbstregistrierung geht. Wir fahren die 2. Runde, um einen Stellplatz
zu finden. Bei ein paar großen Klettersteinen in der Nähe eines Sanitärtrakts finden wir den passenden Platz.
Natürlich hat auch dieser Platz eine Feuerstelle und eine große, verschließbare Eisenkiste für die Lebensmittel,
damit die Bären den Campern in den Zelten nicht die Wurst wegfuttern können. Schwierig gestaltet sich nur die Holzsuche
im Wald bei der Lagerfeuersucht der Amerikaner. Gegen 19.00Uhr machen wir uns auf den Weg zum Abendessen im "White Wolf",
der Gaststätte am Eingang des Platzes. Jetzt ist der Campground-Eingang durch eine Kette mit dem Schild "Full"
gesperrt. Glück gehabt! Im Lokal finden wir eine freundliche Bedienung. Wir essen mit Mandelsplittern gebratene Forelle, dazu
eine riesige Folien-Kartoffel, frische Erdbeeren und Salat mit "Wunschsoße". Das gute Essen hat aber auch seinen
Preis: über 80.- $ bezahlen wir gemeinsam.
8.Tag |
Dienstag, 16.07.96 |
245 Meilen |
Yosemite Nationalpark – Pacifica, San Francisco
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Tuolumne Meadows |
In der Nacht waren nur 7° C. Um 7.00 Uhr sind es jedoch schon 13° C und die Sonne heizt kräftig weiter. Durch
eine majestätische Gebirgslandschaft fahren wir in das Yosemite Valley. Zunächst bestaunen wir den Bridalveil
(Brautschleierfall), der sich 189 m tief zu Tal stürzt. Weiter hinten erheben sich der 2307 m hohe El Capitan mit seiner
glatten, 1000m hohen Steilwand, der North Dome (1211 m) und der Half Dome (2695 m). Es ist eine malerische Schlucht.
Eine Wanderung zum Mirror Lake müssen wir leider abbrechen, weil durch ungünstige Winde hervorgerufen eine sehr starke
Staubentwicklung in dem Abschnitt der Schlucht stattfindet. Bei den Yosemite Falls geht es zu wie auf dem Jahrmarkt. Ganz Amerika
trifft sich hier und natürlich auch unsere japanischen Freunde. In drei Kaskaden stürzt das Wasser 739 m in das Tal
hinab. Das sieht man natürlich auch nicht alle Tage. Viel zu schnell waren wir dann am „Big Oak Flat Entrance“,
dem Ausgang des NP und haben den Weg, der an Merced Grove und Tulumne Grove mit ihren Beständen an Mammutbäumen
vorbeiführt, leider übersehen. Wie immer, sitzt uns die Zeit im Nacken. Bis San Francisco ist es noch ein weiter Weg.
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Half Dome |
Wir fahren auf schmalen Straßen immer noch durch eine reizvolle Landschaft in Richtung Westen. In dem Städtchen
Groveland, das wir durchqueren, könnte ein Western gedreht worden sein. Steil und kurvenreich führt dann die
Straße aus den Bergen heraus an einem riesigen Stausee vorbei. In Oakdale, einem kleinen Ort mit Tankstellen und einem
sehr schönen Supermarkt ist mal wieder ein Großeinkauf nötig. Wir bekommen alles sehr preiswert, auch den Sekt.
Im Tal wechseln sich jetzt Orangen- und Zitronenhaine mit Weinplantagen ab. Auf den Hügelkuppen stehen hunderte von
Windgeneratoren.
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Yosemite Falls |
Fast ohne es zu merken fahren wir von der State Road auf die Interstate, die immer breiter wird: 3-, 4- und sogar 5-spurig
in jede Richtung. Noch 40 Meilen bis San Francisco. Es ist ein Wechselspiel von Überholen und überholt werden,
denn hier darf rechts wie links überholt werden. Wir sind nicht mehr alleine auf dem Highway! Ein kurzer Stopp an der
Mautstelle der Bay-Bridge. Für 2.- $ rollen wir nun über die 21 km lange San Mateo Baybridge nach San Francisco
hinein. Dank der Hilfe von Dirk, der mit dem Stadtplan auf den Knien neben mir sitzt, kommen wir zügig durch das
Großstadtgewühl. Doch je näher wir der Küste kommen, umso schlechter wird das Wetter.
19:30 Uhr haben wir den Camping-Platz im Stadtteil Pacifica erreicht. Der Platz liegt direkt an der Küste Es herrscht
jedoch Nebel und das Thermometer zeigt nur noch 15° C. Im Wohnmobil sind noch 30° C. Wir frieren nach der Hitze
der vergangenen Stunden und sind bitter enttäuscht vom Pazifischen Ocean. Das Wasser lädt nicht zum Baden ein
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