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14. Tag |
Montag, 22.07.96 |
250 Meilen |
Las Vegas - Williams, ARIZONA
Den richtigen Weg aus der Stadt zu finden, war nicht einfach, weil wir nicht auf der Hauptstraße geblieben sind,
sondern abkürzen wollten. Gegen 11.30 Uhr sind wir dann am Hoover-Damm. Erbaut wurde er 1931-1935. Er hat 3 große
Aufgaben: die Bändigung des Colorados, Wassergewinnung für Landwirtschaft und Bevölkerung und die Stromerzeugung.
Ohne ihn könnte Las Vegas nicht existieren. Das Bauwerk ist gewaltig und beeindruckend. Mit 240 m ist es der höchste
Betonstaudamm der Welt. Bei 41,5° C begeben wir uns auf Besichtigungstour.
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Lake Mead |
Die Strecke bis Kingman ist richtig öde. Zur Auflockerung machen wir einen Abstecher in die Stadt zum Einkaufen. Dann
endlich ist die Wüste zu Ende und wir fahren weiter durch Nadelwälder. Ein Stück bewegen wir uns sogar auf der legendären "Route 66". Etwa 16.30 Uhr sind dann wir in Willams auf der "Railsite
RV-Ranch".
Der Platz scheint noch sehr neu zu sein, denn stehen nur kleine Bäumchen auf dem Gelände. Mit anderen Worten:
es ist sehr kahl hier. Es weht ein angenehmes Lüftchen mit „nur noch“ 33° C. Das gesamte Tal können wir
von hier überblicken und im Hintergrund sind die Berge zu sehen. Die Grand Canyon Railway fährt vorbei zum nahen Bahnhof
mit einer Dampflok von 1910 und Wagen von 1920. Später fährt dann ein Versorgungszug nach Grand Canyon Village hoch.
Mit seinen 60 Wagen füllt er erst einmal das ganze Tal aus, bevor er in den Bergen verschwindet. Diese Bahnstrecke war schon
einmal stillgelegt und wurde extra für die Touristen wieder instand gesetzt.
Auf dem Campingplatz hat sich inzwischen eine kleine Band eingefunden. Mit original Country-Musik und Steaks vom Grill beenden
wir den Tag.
15. Tag |
Dienstag, 23.07.96 |
210 Meilen |
Willams - Grand Canyon - Lake Powell bei Page
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Grand Canyon |
Gegen 7.30 Uhr weckt uns die Sonne, es sind 23° C. Heute ist ein bedeutender Tag auf unserer Tour. Wir werden den
Grand Canyon sehen. Aber zum Frühstück gibt es erst einmal saures Toastbrot. Dunkles Honigbrot mit salziger
Butter geht ja gerade noch, aber saurer Toast mit Marmelade ist nicht genießbar. Wieder etwas dazu gelernt: auch
beim Kauf von Toast das Kleingedruckte beachten!
Nach dem Auftanken fahren wir 59 Meilen durch die Wälder in Richtung Norden, klettern mit dem RV auf 2100 m zur South
Entrance Station des Grand Canyon NP, um zum South Rim (Südrand) zu kommen. Gleich am ersten Parkplatz halten wir,
um die Schlucht zu sehen. Dann suchen wir uns einen größeren Parkplatz und machen mit dem Shuttle-Bus eine Fahrt
auf dem West Rim Drive bis Hermit`s Rest und zurück. Beim Hopi Point unterbrechen wir die Fahrt, um die schöne
Aussicht in den Grand Canyon, der tiefsten Schlucht der Welt, zu erleben. Ungeheuer ist der Eindruck von der tief gewundenen
Hauptschlucht mit ihren vielen Nebentälern, den steilen Wänden, bizarren Felsgebilden und den in allen Farben
schimmernden Gestein. Die gegenüber liegende Seite verschwindet fast im Dunst und der Colorado River blinzelt ab und zu
aus der Schlucht. Es ist unvorstellbar, dass der Colorado, so gewaltig er auch ist, sich so tief in den Sandstein gegraben
hat.
Wieder im RV geht es weiter auf dem East Rim Drive zu östlichen Parkausgang. Am „Desert View“ (2.267 m)
nutzen wir die letzte Möglichkeit zu einem großartigen Überblick. Wir fahren weiter auf dem Highway 64. Bis
Cameron wechseln sich Scenic Overlooks und View Points ab. Auf dem Highway 89 fahren wir dann in die Painted Desert, eine
malerische Sandsteinwüste. Der unglaublich rot leuchtende Sandstein setzt farbige Akzente auf dem weitgehend vegetationslosen
Plateau.
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Glen Dam |
Es gibt mehrfach Gelegenheit, indianische Handwerkskunst zu kaufen, hauptsächlich Silberschmuck (Navajo-Silber), aber auch
Edel- und Halbedelsteine. Wir befinden uns auf dem Gebiet der Navajo-Reservation, der größten Reservation der USA.
Nach der langen Fahrt durch die gewaltigen Felsmassive aus rotem Sandstein überqueren wir eine Passhöhe und sehen
plötzlich den Lake Powell unter uns liegen.
Es ist der zweitgrößte Stau-See Nordamerikas. Mir fehlen die Worte,
das Einmalige dieses Panoramas zu beschreiben. Auch Bilder können es nicht so wieder geben. Das tiefblaue Wasser in den
riesigen roten Schluchten und dazu das Azur des Himmels. Wir fahren an Page vorbei über die gewaltige Bogenbrücke
neben dem Glen-Dam, der den Colorado zum Lake Powell aufstaut.
Von weitem können wir den RV-Platz schon sehen, finden aber den Zugang zum Platz nicht. Nach zweimaligem Umrunden packen
wir es dann. Zu unserer Überraschung sind alle Angestellten Indianer. Kein Wunder, denn hier ist ja Indianerterritorium.
Trotzdem ist alles perfekt organisiert. Ein kostenloser Shuttle pendelt ständig zwischen den Campingplatz, dem Badestrand,
dem Ortszentrum und dem Hafen. 18.00Uhr sind immer noch 43,6° C und wir fahren erst einmal baden. Das Wasser ist glasklar
und angenehm warm an der Oberfläche. Wenn man jedoch etwas taucht, bringt es eine echte Abkühlung.
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