Südsee-Report, Teil 8


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19. Tag - 25. Sep. 01

Statt 5:00 klingelt das Telefon bereits 4:25. Der Pick-Up-Service ist verlegt. Nach wenigen Minuten sind wir fertig, aber der Kofferholer ist noch früher da. Wir sind die letzten, die in unserem Hotel einsteigen. Aber der große Reisebus holt noch viele andere Gäste ab. Überall das gleiche: alle wußten nichts von der früheren Abfahrt und der Bus muß warten.
Auf dem Airport finden dann intensive Kontrollen statt und an den Abfertigungsschaltern bilden sich lange Schlangen. An der Handgepäckkontrolle wird Dirk sein Deospray beschlagnahmt. Gudrun hat 4 Dosen im Gepäck, wird aber nicht belästigt, obwohl das beim Durchleuchten sicher zu sehen ist. Dann sind wir endlich im Transitraum und nach kurzer Wartezeit besteigen wir die 747.
Pünktlich 8:40 starten wir. An Bord gibt es französische und englische Zeitungen. Wir informieren uns in einer „Los Angeles Time“ über die aktuellen Entwicklungen auf der Welt. Weil die Maschine nur halb besetzt ist, hat fast jeder 2 Plätze zur Verfügung und auch die Stuardessen haben mehr Zeit für uns. Der Service und das Essen ist gut, wie immer bei Air France. So vergehen die 8 Stunden Flugzeit einigermaßen erträglich. Gleich beim Einsteigen haben wir grüne und weiße Einwanderungsformulare für die USA bekommen. Mehrfach werden wir gebeten, diese unbedingt auszufüllen, weil es von den amerikanischen Behörden bei der Zwischenlandung in LA gefordert wird.
Als wir dann gelandet sind, gehen wir auch am Transitwarteraum vorbei und müssen eine komplette Einwanderungsprozedur absolvieren. Nach dem Check der Pässe und Formulare holen wir die Koffer vom Band, fahren sie an einer Kontrollstelle vorbei und geben sie am Air France-Schalter wieder ab, wie zu einem neuen Flug. Weil wir schon wissen, dass wir in Paris übernachten werden, lassen wir die Koffer nur bis dahin checken. Bei der Handgepäckkontrolle schaut der Sicherheitsbeamte diesmal sogar in meine Tasche rein. Als er jedoch den Fotoapparat und das Notebook gesehen hat, ist alles OK. Sonst sieht man hier viel Personal und ich habe den Eindruck, dass verdächtige Personen von einem Beamten begleitet werden.
Dann dürfen wir wieder rein in unsere Maschine und sind nach dem Start überwältigt von Anblick der Lichtermeeres von LA. Diesmal fliegen wir nicht die nördliche Route über Grönland, sondern quer über die USA an Denver und Chicago vorbei.


20. Tag - 26. Sep. 01

Wenn der alte Tag zu Ende ist und der neue beginnt, ist wegen der Zeitverschiebung schwer zu definieren. Die Stuardessen haben uns angewiesen, alle Fenster zu schließen, denn nach sehr kurzer Nacht ist draußen wieder gleißende Helligkeit. Auf jeden Fall ist dieser Tag um die 9 Stunden Zeitverschiebung kürzer. Trotzdem sind 11 Stunden reine Flugzeit sehr lang. Doch auch der längste Flug ist mal zu Ende. 18:30 Ortszeit setzen wir auf der Landebahn des Airports CDG in Paris-Roissy auf und rollen dann noch 20 min umher, bevor wir am Gate F 20 andocken.
Jetzt kommt der schwierige Teil: das Umbuchen. Direkt auf dem Weg zum Baggage-Claim liegt ein Schalter für Transfers. Es stehen erstaunlich wenige Passagiere dort, haben doch viele die gleichen Probleme, wie wir. Nach einigen hin und her bekommen wir eine Übernachtung im Hotel „Campanile“ mit Abendessen und Frühstück und Reservierungen für die weiteren Flüge nach Frankfurt und Leipzig. Eigentlich haben wir ziemliches Glück in dem ganzen Durcheinander. Wir kommen lediglich einen halben Tag später zu Hause an.
Diese Umbuchungen ziehen sich eine ganze Weile hin und unsere Koffer sind fast die letzten, die vom Band genommen werden. Dann suchen wir die Haltestelle vom Shuttlebus. Fast jede Hotelkette hat ihren eigenen Bus. Unser kommt dann auch bald und nach einer Viertelstunde können wir im Hotel einchecken. Wir bekommen zwei Zimmer im Erdgeschoß. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, gehen wir ins Restaurant zum Abendessen. Hier sehen wir auch mehrere andere Mitreisende unseres Überseefluges. Die Kellner sind ziemlich überlastet, aber sonst ist das Niveau gut und das Essen schmeckt. Danke Air France. Gegen 22:00 gehen wir schlafen.

21. Tag - 27. Sep. 01

Nach kurzem, intensiven Schlaf bin ich 1:00 wieder munter. Die Zeitverschiebung fordert ihren Tribut. Zusätzlich donnern pausenlos startende Maschinen vom nahen Airport über das Hotel. Ab 2:00 ist dann zwar Ruhe, aber schlafen kann ich trotzdem nicht. 4:30 stehen wir auf und sind 5:00 die ersten Gäste beim Frühstück. Das Hotel bietet zwar keinen großen Luxus, hat aber alles, was man braucht. Um 5:40 kommt der Shuttlebus, der uns zum Terminal 2, Halle D bringt. Unsere Koffer können wir nach Leipzig durchchecken und auch sonst klappt alles hervorragend. 7:10 startet der Flug AF 1218, eine Boeing 737 nach Frankfurt. Das Wetter ist regnerisch und am Horizont beginnt es gerade zu dämmern. Wir fliegen eine große Schleife und sehen das beleuchtete Paris unter uns liegen. Ein schöner Anblick. Dann geht es hoch über die Wolken und wir sehen wieder mal die Sonne. Der Pilot sagt, dass in Frankfurt aufgelockerte Bewölkung bei 12 °C herrschen. Bei diesem Flug ist die Air France geizig. Nur Kaffee, Tee oder Wasser gibt es. Dazu ein trockenes Croissant. Dann sind wir schon in Frankfurt. Vom Terminal D müssen wir zum Terminal A mit dem Skyline zu den Lufthansaschaltern fahren. Langsam finden wir uns in diesem Frankfurter Chaos durch. Noch 10 mal hier umsteigen, und wir wissen genau Bescheid. Auch bei der Lufthansa gibt es keine Probleme wegen der Umbuchung. Dann haben wir 3 Stunden Zeit und bummeln durch die Terminals. Eigenartigerweise muß ich bei keiner Kontrolle mehr mein Notebook auspacken. Von verschärften Sicherheitskontrollen ist hier nicht viel zu spüren.
Das letzte Stück nach Leipzig ist dann ein Katzensprung für uns. Der Hammer kommt erst am Gepäckband: mein Koffer mit der ganzen Technik ist nicht da. Als ich den Verlust am Schalter melde, habe ich noch Hoffnung, ihn bald zu bekommen. Und 2 Stunden später klingelt das Telefon: er ist gefunden und wird gebracht. Als der Fahrer aber damit ankommt, ist es ein anderer Koffer mit meiner Gepäckbanderole. Da ist offenbar doch einiges schiefgelaufen. Nur gut, dass so etwas nicht auf dem Hinflug passiert ist
Später stellt sich heraus, dass die Banderolen mit dem Koffer eines Japaners in Paris vertauscht worden sind. Am 8. Dezember erhalten wir ihn endlich zurück, weil offenbar in Tokyo keiner etwas damit anfangen kann.


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