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17. Tag |
Donnerstag, 25.07.96 |
196 Meilen |
Lake Powell - Zion-NP - Ruby's Inn am Bryce Canyon, UTAH
Heute ist Schluss mit der Bummelei. Es geht wieder weiter. Am Thermometer lese ich 31° C ab, und das früh 7:00 Uhr!
Auf schnurgerader Straße fahren wir durch die Wüste, zur Abwechslung wieder mal im Staat Utah. Immer wieder können
wir bizarre gelb/rötliche Felsengebilde am Rande der Strecke bewundern. Es ist nicht mehr ganz so heiß in Kanab, nur
noch 28° C. Über Springdale kommen wir zum South Entrance des Zion-Nationalparks.
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Zion NP |
Die Straße im NP ist sehr schmal und mit rotem Asphalt bedeckt. Rundbucklig, klobig und bis zu 2.300 m hoch sind die Berge.
In Serpentinen geht es bis zur Zion Lodge in 1.300 m Höhe. Im Virgin River, einem flachen Bach von etwa 4 m Breite, ist
Badefest. Kein Wunder bei diesen Temperaturen. Wir suchen uns einen Parkplatz und gehen auf Wanderung. Das Ziel sind die Emerald
Pools. Dazu steigen wir etwa 2 km zu den Wasserbassins auf, die ein Stück unter überhängenden Felsen liegen. Von
denen rinnt ein hauchzarter Wasser-Schleier nach unten und füllt nach, was durch Verdunstung verloren geht. Von hier oben aus
1.436 m Höhe hat man einen schönen Blick auf das grandiose Panorama.
Wir verlassen den Park auf dem Zion-Mt. Carmel Highway. In Haarnadelkurven und durch einen Tunnel (10 $ Maut) windet sich die
Straße bis auf 1.600 m Höhe. Das Panorama ist phantastisch. Dann geht es weiter in Richtung Bryce Canyon. In der
Ferne sehen wir schwarze Gewitterwolken, aber hier ist alles schon vorbei. Nur die Straßen sind noch nass und es ist
angenehm kühl mit 25° C.
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Zion NP |
Unser Weg führt zu dem kleinen Red Canyon, den wir durchqueren. Das Grün der
Bäume zwischen den leuchtend roten Felsen ergibt ein beeindruckendes Bild.
Dann erreichen wir das vor den Toren des Bryce Canyon gelegene Rubys Inn. Es ist ein reiner Touristenort im Westernlook. Hotel,
Motel und Campplace, Tankstelle, Supermarkt, Restaurants, nette kleine Souvenirläden und eine Ranch mit Rodeo: alles ist da,
was man so braucht und absolut perfekt organisiert.
Hier endet unsere heutige Fahrt Der Campground im lichten Kiefernwald ist
weitläufig angelegt und sehr schön. Im Hotel-Restaurant speisen wir hervorragend für 15 $ am Dinner Büfett.
Als wir 22.00 Uhr schlafen gehen, empfinden wir es furchtbar kalt. Es sind nur noch 19° C.
18. Tag |
Freitag, 26.07.96 |
129 Meilen |
Ruby's Inn - Bryce Canyon - Torrey am Capitol Reef
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Bryce Canyon |
In der Nacht gab es wieder ein Gewitter. Um 7:00 Uhr sind 12°C, für uns ziemlich kühl nach der Hitze der
vergangenen Tage und Nächte. Nach einer kurzen Fahrt sind wir im Bryce Canyon NP. So früh am Morgen ist noch alles
ruhig. Vom Parkplatz beim Visitor Center gehen wir durch lichten Wald aus Wacholder, Kiefern, Berberitzen, Espen und Fichten.
zum Sunrise- und Sunset Point. Einige Wald- und Backenhörnchen huschen über den Weg, Blaudrosseln meckern und ein
Kleiber klopft die Baumrinde nach Futter ab. Aus 2444 m Höhe schauen wir in ein gewaltiges Amphitheater mit phantastischen,
vielfarbigen Formationen von bizarren Steinsäulen. Im Lauf der Jahrmillionen haben Regen, Eis, Schnee und sehr viel Zeit
ein Riesenkunstwerk geschaffen, es aus dem Plateau herausmodelliert und dabei in dem rosarot leuchtendem Massiv gewaltiger Klippen
eine Laubsägearbeit großen Stils in Angriff genommen. Die leuchtenden Farben kommen durch Mineralien zustande. Mangan
ist für die lila und purpurne Färbung verantwortlich, Eisen verursacht die roten und gelben Farben. Auf einer
Seitenstraße fahren wir zum nächsten Parkplatz und spazieren zum Bryce Point (2529 m) und zum Paria View. Wir
schauen auf eine einmalige Zauberlandschaft tausender turmhoher Kalksteinskulpturen, die als monumentale Einzelsäulen zu
bizarren Figuren erstarrt sind. Über dem weiten Kessel ziehen Bussard und Steinadler ihre Kreise. Auf Pferden steigt eine
Gruppe auf steilen Zickzackwegen in das Amphitheater hinab. Vereinzelt sehen wir im Labyrinth der Felsnadeln Kiefern und Pinien.
Auf dem Highway 12 verlassen wir den versteinerten Märchenwald. Vor uns haben wir ein gewaltiges Bergmassiv. Das Land ist
karg, zum Teil werden die Felder bewässert. Gegen 13:00 Uhr geraten wir in ein Gewitter. Es hagelt und das Thermometer
fällt von 28° C auf 14,5° C. Immer wieder gibt es Hinweise auf Scenic Overlooks. Beim Lookout Pik (3400 m) haben
wir einen herrlichen Blick über das weite Felsplateau mit vereinzelten Büschen und Bäumen. Es ist grandios,
was die Natur hier so alles geschaffen hat. Von Escalante bis Boulder ist der Highway 12 als Scenic-Drive -landschaftlich
schöne Strecke - gekennzeichnet. Die Straße windet sich entlang des Escalante River durch einen engen Canyon, an
dem links und rechts die roten Felsen in die Höhe steigen. Auch wir klettern mit unserem Mobil auf den Bergrücken.
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Scenic Drive bei Escalante |
Die Straße selbst führt auf dem Grat des Berges entlang, von dem es zu beiden Seiten steil nach unten geht, ohne
Leitplanken! Hier kann man in der Nacht nicht fahren. Für die Beifahrer ist es atemberaubend schön. An einem Scenic
Overlook kann auch ich mal das Panorama genießen. Ein warmer stürmischer Wind zerzaust uns beim Aussteigen. Kurz
vor Torrey, dem Ausgangspunkt des Capitol Reef NP, halten wir nach einem RV-Platz Ausschau. Der 1. ist ohne Toiletten, das
haben wir auch noch nicht erlebt.
Am Ortsende finden wir einen kleinen Platz, fast ohne Bewuchs, ganz flach und ganz neu. In dem Haus am Eingang ist ein kleiner
Laden mit Cafe. Wir gehen rein, alles ist offen, aber kein Mensch da. Wir sind schon am Gehen, da kommt eine ältere Frau
von oben und meint, dass wir uns ruhig einen Platz suchen sollen, die jungen Leute seien gerade unterwegs. Wir sind die einzigen
Gäste und bleiben es auch. Schräg gegenüber in einem Lokal namens "Diablo " essen wir mexikanisch.
Das Gericht ist auf der Karte mit 3 Pfefferschoten gekennzeichnet. Schmeckt alles nicht schlecht, ist aber ziemlich teuer
für den unbedeutenden Ort.
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