Südsee-Report, Teil 6


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14. Tag - 20. Sept. 2001

Kurz nach Mitternacht werden die Antriebsmaschinen angelassen und der Anker gelichtet zur Überfahrt nach Huahine. Da unser Liegeplatz nahe einer Ausfahrt lag, sind wir schnell im offenen Meer. Es schaukelt zwar auch etwas, aber lange nicht so schlimm, wie das letzte mal. So wird es diesmal eine gute Überfahrt. Morgens beim Aufwachen liegen wir dann am Pier von Fare, dem Hauptort von Huahine. Die Sonne scheint auch wieder. So macht die Jeep-Safari viel mehr Spaß. Zuerst besuchen wir eine Vanillefarm, dann das große Marae im Norden der Insel. Der nächste Halt ist an einer Brücke über einen kleinen Bach. Dort schwimmen etwa 8 Muränen umher und warten auf Futter. Ein Kiosk gleich nebenan verkauft dafür Thunfischpaste. So konnten es diese Tiere auf die stattliche Größe von etwa 1,5 m bringen. Nach Aussagen unseres Fahrers sind sie nicht essbar. Dann geht es steil den Berg hinauf und an einem View-Point bietet sich ein wundervoller Ausblick. Wir kommen nun zur Brücke, welche die beiden Inseln verbindet und umrunden anschließend, von zahlreichen Halts unterbrochen, die Südinsel. Dabei kommen wir auch am „Relais Mahana“ vorbei, in dem wir nach dem Verlassen der Haumana noch ein paar Tage zubringen werden. Unterwegs sehen wir auch eine vom Sturm 1998 zerstörte, nicht mehr genutzte Hotelanlage. Die Bungalows, welche noch heil sind, werden von Einheimischen genutzt. Die Rückfahrt führt auf einer Schotterpiste über einen Berg. Dabei kommen wir auch an einigen Häusern vorbei. Selbst hier sind in der üppigen Vegetation Spuren menschlichen Wirkens zu erkennen. Das einzige, was offensichtlich kaum Verwendung findet, sind die Kokosnüsse. Sie liegen an vielen Stellen unbeachtet herum und verrotten. Als wir im Hafen wieder aussteigen können, sind wir froh. Diesmal hatten im Gegensatz zu sonst einen Fahrer mit einem sehr rasanten Fahrstil.
Das Mittagessen findet wieder vor der Longe statt. Dazu legen wir extra vom Hafen ab und fahren ganz langsam die Lagune entlang. So haben wir auf dem Oberdeck ein Essen mit Panoramablick. Nach der Rückkehr und dem Festmachen in Fare müssen wir eine Entscheidung treffen: Beach oder Shopping. Weil schönes Wetter ist, wählen wir den Strand. Oliver bringt uns zu einem, 1 km vom Hafen entfernt liegenden, verlassenen Bungalowkomplex, dessen Strand zwar ungepflegt, aber trotzdem schön ist. Auch diese Anlage wurde 1998 vom Sturm zerstört. Weil so wenig Menschen hier baden, sind die Fische ungestört und entsprechend friedlich. Heute ist wirklich mal herrlicher Sonnenschein und wir müssen aufpassen, keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Nach der Teatime gibt es eine kleine Showeinlage mit Musik und Gesang durch die Crew. Aber auch die Gäste machen an der Trommel mit. Als es dunkel wird, fahren wir zum Motu Hana Iti, welches zwischen Nord- und Südinsel liegt und ankern 100 m vor dem Strand. Dort ist dann Dinner an Deck bei herrlich milder Temperatur und einem leichten Lüftchen. Den Abschluß dieses Dinners bildet eine große Torte, die Teva zur Geburtstagsfeier einer Passagierin gebacken hat.


15. Tag - 21. Sep. 01

Heute soll das Frühstück erst 8:00 sein, dafür aber im Wasser. Bilder haben wir davon schon gesehen. Tische und Stühle stehen im Wasser und die Sonne scheint dazu. Doch als wir aufwachen wird sofort klar, dass auch diesmal der Plan geändert werden muß. Dicke schwarze Wolken bedecken den Himmel. Das Frühstück an Deck ist dann auch ganz gut.
Danach ist Baden und Schnorcheln vorgesehen. Oliver bringt uns mit dem Beiboot an einen schönen Strand. Doch kaum sind wir an Land, beginnt es zu regnen. Da gehen wir lieber gleich ins Wasser, das ist wenigstens warm. Unter Wasser ist hier wirklich viel zu sehen. In 1 bis 2 m Tiefe befinden sich kleinere Korallenbänke. Jede ist von ganzen Fischschwärmen besiedelt. An einer Stelle steckt sogar eine Muräne den Kopf aus einem Loch heraus. Am Strand bereiten inzwischen 2 Mitglieder der Besatzung eine Stelle für das mittägliche Picknick vor. Sie mähen die Wiese und ebnen eine Fläche für die Tische. Doch der nächste Schauer kommt bestimmt und so fahren wir zurück aufs Schiff und freuen uns auf die warme Dusche.
Nach dem Mittag an Bord fahren wir wegen der ständigen Schauer zurück nach Fare. Dort können wir noch mal an Land, aber bei dem Regenwetter macht das nicht den richtigen Spaß. Vor dem Abendessen macht Oliver noch mal die Pareo-Show und dann wird für das Farewell-Dinner extra wieder der Dinning-Room eingeräumt. Dieses Abschiedsessen wird wieder ein richtiges Festmahl, von Oliver mit Musik untermalt und auch der Captain ist heute mit dabei.


16. Tag - 22. Sep. 01

Heute ist müssen wir Abschied nehmen von der Haumana und der Crew. Weil die Kabinen saubergemacht werden, sollen wir sie möglichst schon 8:00 verlassen. Die Koffer sind schnell gepackt und ein letztes Mal genießen wir das gute Frühstück in der gepflegten Atmosphäre. Wenigstens scheint heute wieder mal die Sonne.
Keiner von den alten Passagieren bleibt auf dem Schiff. Alle vertrödeln die Zeit und warten auf ihren Abholservice. Da ist jede Abwechslung willkommen. An der Einfahrt durchs Riff taucht plötzlich ein großer Katamaran mit einem aufgeblasenen Rettungsfloß im Schlepp auf. Wahrscheinlich ist es versehentlich aufgegangen. Sie legen neben der Haumana an, so dass wir das Schauspiel aus der ersten Reihe erleben. Sogar die Einheimischen bleiben stehen und sehen zu, wie das Floß mit Hilfe einer Planierraupe aus dem Wasser gehievt wird. Auch die Ortspolizei schaut mal kurz vorbei. Oliver ist in seinem Element und hilft mit Rat und Tat. Mühsam wird die Luft herausgepresst und das Ganze auf ein handliches Format zusammen gefaltet.
Dann kommen schon die ersten „Neuen“. Gegen 11:00 holt ein Bus alle ab, die zum Airport müssen. Zum Abschied lassen wir uns noch mal gemeinsam mit Tuva vor der Haumana fotografieren. Wir sind erst 12:20 dran. Da kommen ein großer und ein kleiner Bus vom Airport. Der große ist für die Leute und der kleine für das Gepäck. Es sitzen schon Einige drin. Wie sich herausstellt, wollen alle zum „Relais Mahana“. Nach 20 min Fahrt sind wir da. Die Abfertigung von so vielen Leuten zieht sich hin. Die Einweisung ist jedoch gut.
Dann fährt der Haus- und Hofmeister unser Gepäck zum Bungalow. Er liegt 50 m vom Strand entfernt in der 2. Reihe. Die Einrichtung ist primitiv und vom Zahn der Zeit schon angenagt. Wir bringen unsere Sachen in dem kleinen Schrank unter, so gut es geht und nehmen dann die Badesachen und gehen zum Strand. Er besteht aus wunderschönen Sand und die Lagune leuchtet in allen möglichen Grün- und Blautönen. Noch schöner ist es jedoch unter Wasser. Bereits 2 m vom Ufer entfernt begegnet man den ersten Fischen und je weiter man raus kommt, um so bunter wird das Treiben. Das ist der fischreichste Strand, den ich während des ganzen Urlaubs gesehen habe. Man kommt sich vor, wie im Aquarium.
Gegen Abend wird das Wetter wieder schlechter und es gibt wieder etwas Sprühregen. So stabil ist die Wetterlage also nicht. Ab 19:00 hat das Restaurant zum Dinner geöffnet. Es strahlt eine gute Atmosphäre aus. Nach dem Eintreten werden wir zu einem Tisch unserer Wahl geleitet und bekommen sofort die Speisekarte. Die Preise sind im Vergleich zu anderen Inseln noch mal 25 % höher. Aber wenigstens die Bedienung und die Küche sind gut. Eine kleine Band untermalt das Menü mit polynesischer Musik.


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